Gefährliche Hundeköder – also mit Gift oder Metallteilen versetzte Wurst- und Fleischstücke – werden immer wieder im Bundesland Salzburg ausgelegt. Zuletzt wurde ein Fall auf einer Hundewiese in Salzburg-Itzling bekannt. Eine Besitzerin reagierte rasch, nachdem ihr Hund einen Giftköder gefressen hatte und brachte den Vierbeiner zu einem Tierarzt. Dort wurde dem Hund der Magen ausgepumpt und dabei Rückstände blauer Tabletten entdeckt.
Giftköder zeigen Wirkung erst später
Die Hundehalterin habe genau richtig gehandelt, wie Oswin Mair von der Österreichischen Tierrettung im SALZBURG24-Gespräch erzählt: „Giftköder haben die unangenehme Eigenschaft, erst später auffällig zu werden. Oftmals stellt sich erst zu Hause ein seltasmes Verhalten wie Erbrechen, Torkeln, Fieber oder Krämpfe ein.“ Die Auswirkungen seien je nach Giftköder unterschiedlich. Die Vorfälle seien aber „immer wie ein Notfall“ zu behandeln. „Die Österreichische Tierrettung ist 24 Stunden am Tag im Einsatz, einfach anrufen, wir bringen das Tier zu einem Arzt.“
Grausamer Tod durch Rasierklingen und Stahlstifte
Selbst Köder mit Rasierklingen oder Stahlstiften machen sich laut dem Tierretter nicht umgehend – etwa beim Verzehr im Maul – bemerkbar. „Der Hund schluckt den Köder zumeist als Ganzes runter. Im Magen schneiden die Gegenstände dann die Schleimhaut auf und das Tier verblutet innerlich“, beschreibt Mair den Vorgang.
Richtiges Verhalten bei Giftködern
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten empfiehlt folgendes Verhalten, sollte es eine Warnung vor Giftködern geben:
- Gebiete mit Giftköderwarnung meiden
- Den Hund ablenken, wenn ihm etwas „in die Nase kommt“
- Vorausschauend sein und den Hund gut beschäftigen
- Selbst Futter dabeihaben, sodass der Hund nicht auf Futtersuche geht
- Mit dem Hund üben, nicht jedes Futter aufzunehmen
- Wenn notwendig einen Maulkorb aufsetzen
Immer wieder Giftköder in Itzling
Die Vorfälle auf der Hundewiese in Itzling sind der Tierrettung bekannt. Laut Mair habe es heuer bereits zwei Fälle gegeben. Auf der Wiese würden immer wieder in unregelmäßigen Abständen Köder entdeckt. „Da die Täter leider in den wenigsten Fällen gefasst werden können, bestreifen wir die Gegenden öfters“, so Mair. Die Gründe, warum Menschen Giftköder auslegen, seien vielfältig. Genau festmachen könne man diese jedoch nicht.
Polizei sind keine weiteren Vorfälle bekannt
Der Polizei sind zu Itzling aktuell keine weiteren Fälle bekannt. „Es kann aber natürlich sein, dass ein Fall nicht angezeigt wurde“, teilt eine Pressesprecherin auf S24-Anfrage mit. Die Ermittlungen würden weiter laufen. Von einer hohen Dunkelziffer weiß auch Tierretter Mair zu berichten: „Viele Fälle werden einfach nicht gemeldet.“
Sollte ein verdächtiger Gegenstand entdeckt werden, so kann man auch in diesem Falle die Tierrettung informieren. Eine Untersuchung des potentiellen Giftköders wird dann in die Wege geleitet.
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