52 Skigebiete gibt es im Bundesland, erschlossen sind sie durch 430 Liftanlagen und in jedem davon stehen Beschneiungsanlagen. Wie viele Schneekanonen und -lanzen in Salzburg zum Einsatz kommen, sei nicht erfasst, erklärt Viktoria Scheffer im Gespräch mit SALZBURG24. Sie ist Geschäftsführerin der Zauchenseer Liftgesellschaft und Obfrau der Salzburger Seilbahnen.
4.700 Hektar Piste im Bundesland
Ein Gefühl für die Dimension der Beschneiungsanlagen bekommt man aber durch zwei andere Zahlen: „Insgesamt gibt es in Salzburg 4.700 Hektar Piste, davon können rund 90 Prozent technisch beschneit werden.“ Das sind rund 3.356 Fußballfelder. Zum Vergleich: In ganz Österreich stehen 23.700 Hektar Pistenfläche zur Verfügung, davon können 70 Prozent mit Schnee aus der Maschine versorgt werden. Eine bis drei Kilowattstunden pro Kubikmeter braucht es dafür an Energie.
Millionen Euro für Beschneiung in Salzburg
Eine solche Versorgung kostet die Skigebiete jährlich Geld. Im Winter 2018/19 wurden österreichweit 600 Millionen Euro investiert, davon flossen 114 Millionen Euro in die Beschneiung. In Salzburg ist man ebenfalls längst im mehrstelligen Millionenbereich angekommen. Im heurigen Winter stehen 150 Millionen Euro zur Verfügung, ein Drittel geht in die technische Beschneiung.
Für die Schneeproduktion braucht es nicht viel: Wasser und Luft sowie kühle Temperaturen. Das Wasser wird in den Düsen der Schneemaschinen zu feinen Tröpfchen zerstäubt und ausgeschleudert. Im Flug gefrieren sie und landen als Schneekristalle auf dem Boden. Je kühler es draußen ist, je kälter das Wasser und desto geringer die Luftfeuchtigkeit, umso besser wird der Schnee.
120 Speicherteiche versorgen Skigebiete
Das Wasser sammeln die Skigebiete in riesigen Speicherteichen. Laut Seilbahn-Obfrau Viktoria Scheffer gibt es in Salzburg 120. „Sie fassen sechs Millionen Kubikmeter Wasser, das fast ausschließlich von der Schneeschmelze gewonnen wird. Zudem müssen sie bis Ende Juni gefüllt sein“, führt sie aus. Vorgeschrieben ist auch, wie viel Wasser jährlich für die Beschneiung verwendet werden darf. In Altenmarkt-Zauchensee (Pongau) sind das 700.000 Kubikmeter oder 700 Millionen Liter.
Aus einem Kubikmeter Wasser werden zwei Kubikmeter Schnee
Wie viel Geld pro Saison konkret für den Schnee aus der Maschine gebraucht wird, könne nicht genau beziffert werden. Allerdings kostet ein Kubikmeter Schnee zwischen drei und fünf Euro. Zudem liefert im Idealfall ein Kubikmeter Wasser zwei Kubikmeter Schnee. Legt man das auf das Skigebiet Altenmarkt-Zauchensee um, könnte man mit den gesamten 700.000 Kubikmetern Wasser 1,4 Millionen Kubikmeter Schnee produzieren. Bei Kosten von drei Euro pro Kubikmeter wäre das in der Theorie eine Investition von 4,2 Millionen Euro pro Saison.
Welcher Anteil davon durch die Skikarten finanziert wird, könne man laut Scheffer nur schätzen. „Der Preis hängt von der Größe und dem Umsatz des Skigebiets ab sowie dem Verlauf des Winters.“ Laut Wirtschaftskammer Österreich (WKO) setzt sich der PDF: Infografik_Skipass___Ticketpreis.pdf aus Lawinenschutz, Pistenrettung, Präparierung, Liftanlagen, Schneegarantie und Infrastruktur zusammen.
Kritik an Kunstschnee
Kritik an der künstlichen Schneeerzeugung kommt von Umweltorganisationen, auch Forscher stellen die Klimaneutralität immer wieder in Frage. Wiener Forscher haben etwa in einer Studie in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) festgestellt, dass Kunstschnee weniger kühlt, als bisher angenommen (Details dazu findet ihr im Text weiter unten).
Skifahren ganz ohne Beschneiung? Das wird es künftig wohl nur mehr selten geben. „Die Beschneiung ist ein wichtiger Faktor für die Zukunft, Schnee ist im Winter einfach das wichtigste Gut“, ist sich Scheffer sicher.
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