"Der vergangene Winter hat gezeigt, wie sehr der Alltag von Lawinenereignissen erheblich eingeschränkt werden kann", blickt Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) zurück. Deshalb sei es Aufgabe, alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um für kommende Ereignisse gerüstet zu sein.
Sprenganlagen schützen Landesstraßen
In erster Linie zählt die Installierung von neuen, vom Flugwetter unabhängigen Sprenganlagen zu den effizientesten Maßnahmen. Im Pinzgau wurden bereits drei neu errichtet: zwei an der Glemmtaler Landesstraße zwischen Viehhofen und Maishofen (Gadenstättlawine) am Eingang zum Saalachtal und eine an der Rauriser Landesstraße (Bruderhoflawine) in Rauris.
Eine – bei der Labeckbrunnlawine zwischen Saalfelden und Weißbach – wurde nach Reparaturarbeiten wieder in Betrieb genommen. Einige weitere sollen im darauffolgenden Winter 2020/21 noch folgen.
Das Wetter immer im Blick
Dazu unterstützen vier neue Wetterstationen – abgespeckt nur mit Schnee- und Windmessgeräten ausgestattet – die Arbeit der Lawinenwarnkommissionen. "Damit die Leute dort einfach mehr Informationen für ihre doch schwierigen Entscheidungen zur Verfügung haben", führt Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst aus.
Pinzgauer Straßenmeister als Sprengexperten
Das vorhandene Fachwissen im Land Salzburg wird für den kommenden Winter nochmal gestärkt. Erst kürzlich wurden drei Mitarbeiter der Straßenmeisterei Pinzgau zu Sprengmeistern fertig ausgebildet. Sie seien damit Vorreiter. "Ohne diese Ausbildung dürften sie die Sprenganlagen nicht bedienen", erklärt Stefan Oberaigner von der Straßenmeisterei Pinzgau.
Mit Drohnen gegen Lawinengefahr
Expertise holt sich das Land Salzburg auch von der Firma Höhenarbeit. Die Landesgeologie arbeitet immer wieder mit Höhenfacharbeiter Philipp Knab aus St. Veit im Pongau zusammen, wie zum Beispiel vor zwei Wochen bei der vorsorglichen Sprengung eines instabilen Felsblocks auf der Bischofsmütze. Neu im Angebot moderner Methoden: die Drohne. Entscheidender Vorteil: "Es muss sich niemand mehr in den Gefahrenbereich begeben", erklärt Philipp Knab.
Dabei wird die Sprengladung an einem langen Seil an die Drohne angehängt. Diese wird ferngesteuert hoch über das Ziel gelenkt und die Sprengladung in der gewünschten Höhe über der Schneedecke gezündet. Das erzielt ein bis zu vier Mal höheres Sprengergebnis als bei einer Zündung im Schnee.
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