Das 2021 bekanntgewordene mehr als 500 Millionen Facebook-Nutzerdaten umfassende Datenleck von META (bis Oktober 2021 Facebook, Inc.) hat nicht nur Folgen für Privatpersonen. Auch immer mehr Unternehmen berichten, dass ihrem Werbekonto ohne Schaltung von Werbung Geld abgezogen wurde. In diesem Fall dürften sich Hacker hier auf Basis der ins Internet gespülten Daten bedient haben.
„Facebook schweigt zu all dem. Dadurch werden Firmen alleine gelassen und noch mehr verunsichert, als sie es oft eh schon sind“, sagt der Initiator der am Wochenende gestarteten Initiative, Patrick Monuth, heute im Interview mit SALZBURG24.

"Hacker-Angriffe werden mehr"
Für „META fail“ haben sich zahlreiche Datenschutzaktivist:innen, Rechtsanwält:innen und Unternehmer:innen zu einem gemeinnützigen Verein zusammengeschlossen. Gemeinsam wolle man so den Druck auf META erhöhen, sagt Monuth. Gleichzeitig will der Initiator mit der Initiative auch Bewusstsein schaffen. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Hackerangriffe bei Facebook und Instagram mehr werden“, warnt der Datenschutzexperte.
Unternehmen vor neuer Herausforderung
Nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmer:innen werde das Thema zunehmend präsenter. „Denn sie müssen sich damit auseinandersetzen, wie sie wieder zu dem Geld kommen, das ihnen aufgrund des Hacks von ihrem Werbebudget auf Facebook abgezogen wurde. Und sie müssen ihr Risikomanagement neu gestalten bzw. überlegen, ob und wie sie weiterhin auf Facebook werben“, beschreibt Monuth die neuen Herausforderungen für große und kleine Firmen.
"META fail" will Gesamtschadenssumme ermitteln
Auf der gleichnamigen Homepage metafail.eu sammelt die Initiative über ein leicht auszufüllendes Formular alle negativen Erfahrungen, die im Zusammenhang mit dem META-Datenleck stehen könnten. „Wir halten die Nullinformationspolitik von META für inakzeptabel. Deswegen wollen wir versuchen, ein Gesamtbild der Situation zu bekommen. Die uns mitgeteilten jeweiligen Schadenshöhen summieren wir als Gesamtschaden.“ Diese beträgt laut „META fail“ bereits jetzt 200.638 Euro.
Was tun, wenn ein Account gehackt ist?
Ist ein Account erst mal gehackt, ist es oftmals gar nicht einfach, diesen wiederzubekommen. Die Online-Gauner ändern rasch jegliche Daten, also Account-Namen, Mail-Adresse und Telefonnummer. Häufig wird die verwendete Sprache des Profils geändert, um Versuche, dagegen vorzugehen, zu erschweren. Grundsätzlich gilt es, rasch zu handeln und Kontakt mit dem Support der betroffenen Plattform aufzunehmen.
So kann weiterer Schaden mitunter abgewendet werden. Im Falle von Instagram gibt der Support diese fünf Schritte an:
- Tippe im Anmeldebildschirm auf Hilfe beim Anmelden (für Android) oder auf Passwort vergessen? (für iPhone oder im Browser).
- Gib den Benutzernamen, die E-Mail-Adresse oder die Telefonnummer ein, der bzw. die mit deinem Konto verknüpft ist. Tippe dann auf Weiter. Hinweis: Wenn du nicht mehr auf den Benutzernamen, die E-Mail-Adresse oder die Telefonnummer zugreifen kannst, die mit deinem Konto verknüpft sind, gib die Login-Informationen ein, die du zuletzt verwendet hast. Tippe dann unter dem Weiter-Button auf Du kannst dein Passwort nicht zurücksetzen? und folge dann den Anweisungen auf dem Bildschirm.
- Wenn du dein Konto über die Website wiederherstellst, absolviere das Captcha und bestätige, dass du ein Mensch bist.
- Wähle entweder deine E-Mail-Adresse oder deine Telefonnummer aus und tippe dann auf Weiter.
- Klicke auf den Anmelde-Link in der E-Mail oder SMS-Nachricht und folge den Anweisungen auf dem Bildschirm.
Kommentare
Walzeisen
Jeder der sich auf den „sozialen“ Netzwerken bewegt sollte sich allen daraus resultierenden Problemen bewusst sein. Niemand sollte sich beklagen wenn er leichtgläubig auf solche Verbrecher reinfällt. Aber der laufend so propagierte Menschenverstand lässt offensichtlich sehr nach und nicht vorhanden!