Das Eugendorfer Labor Novogenia dürfte massiven Hackerangriffen ausgesetzt gewesen sein. Dabei seien die Testkapazitäten wegen der hohen Infektionszahlen bereits voll ausgelastet (wir haben berichtet). Die Folge: Menschen, darunter zahlreiche Arbeitsnehmer, müssen nach den neuen Corona-Vorgaben der Politik mitunter einige Tage lang auf ihr Testergebnis warten.
"Die Alternative zu 'Salzburg gurgelt' sind die kostenlosen Angebote in den 70 Apotheken und 14 Rotkreuz-Teststationen", heißt es dazu auf S24-Anfrage am Dienstagmittag beim Land Salzburg.
Hackerangriff oder nicht?
"Die Zugriffszahlen bewegten sich punktuell bei über 200 Anfragen pro Sekunde", schreibt das Unternehmen am Dienstag in einer Aussendung. "Daher ging man bei Novogenia gestern von einem mutmaßlichen Hackerangriff aus, mit dem Ziel, die Systeme zu überlasten." Einen Hackerangriff habe man "in intensiver Recherche in den letzten 24 Stunden nicht zweifelsfrei bestätigen, aber auch nach wie vor nicht ausschließen" können, heißt es.
Warteschlange für Test-Anmeldung
Das Eugendorfer Labor dankt in einer Aussendung auch dem Unternehmen Spar, das mit ihrem IT-Team dabei geholfen habe, die Systeme weiter zu stärken. "Vorübergehend müssen wir die Zugriffsmöglichkeiten auf die Anmeldung und Registrierung beschränken und eine elektronische Warteschlange einsetzen, um eine Überlastung zu vermeiden", so Novogenia-CEO Daniel Wallerstorfer.
Bei der Online-Anmeldung zum Test wurde jetzt eine weitere Website vorgeschaltet. Wer sich registrieren will, der wird in eine Warteschleife geschickt. Man verstärke die Systeme jetzt Schritt für Schritt, "dass wir in den nächsten Tage so weit sind, ohne dieses Tool auszukommen. Die Wartezeiten sollten durch die schrittweise Verstärkung der Infrastruktur bereits in Kürze relativ gering ausfallen."

Künftig soll ein weiteres Online-Formular die Seite "Salzburg gurgelt" sicher machen und eine Überlastung des Systems verhindern.
"Hamstern" von Gurgeltests
Die kostenlosen PCR-Gurgeltests werden ab sofort nur noch nach Anmeldung und mit Mengenbegrenzung ausgegeben: In Salzburg sind die Gratis-Gurgeltests seit 27. Oktober verfügbar. Von den ersten rund 70.000 ausgegebenen 10er-Packungen ist bis Mitte vergangener Woche im Schnitt aber nur von jeder fünften Packung eine Probe beim Labor eingegangen. Wie der ORF Salzburg am Dienstag unter Bezug auf "Insider" berichtete, würden Privatpersonen die Tests ebenso horten wie Hoteliers, die die Test-Kits für ihre künftigen Wintergäste sammeln würden. Berichte über solche und ähnliche Fälle gebe es viele.
Die PCR-Tests werden darum ab sofort nur mehr nach voriger Registrierung auf der Website von "Salzburg gurgelt" abgegeben. Mit einem Code können sie dann binnen einer vorgegebenen Zeit an der Supermarktkasse abgeholt werden. Wer eine Packung mit zehn Tests mitnimmt, ist dann für sieben Tage gesperrt und kann sich vorher nicht weiter mit einem Test-Kit versorgen. Im Bundesland Salzburg sind die Tests vor allem in den Spar-Filialen erhältlich.
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