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So viel Geld bekommen pflegende Angehörige

Pflegegeld in sieben Stufen gestaffelt

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Braucht ein Familienmitglied plötzlich Pflege, gibt es viele offene Fragen. (SYMBOLBILD)

Wenn ein Familienmitglied nicht mehr eigenständig leben kann, gibt es viele offene Fragen. Wir haben uns angesehen, welche Möglichkeiten es für Pflegebedürftige und deren Angehörige gibt.

Chronische Erkrankungen, ein schwerer Unfall oder hohes Alter: Die Gründe, weshalb Menschen nicht mehr alleine zurechtkommen, sind vielfältig. Die Frage, die sich aber in jedem Fall stellt, ist: „Wer übernimmt die Pflege?“

Angehörige übernehmen meist Pflege

Von knapp 1,2 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Österreich werden laut Statista etwa 950.000 von Angehörigen gepflegt. Für die Familie ist das nicht nur emotional, sondern mitunter auch finanziell eine große Herausforderung. Um pflegende Angehörige zu unterstützen, gibt es mehrere Angebote, etwa das Pflegegeld, Pflegefreistellungen oder die Pflegekarenz.

 

Pflegegeld nach Pflegestufe

Das Pflegegeld für Angehörige wird laut Sozialministerium in Österreich, je nach monatlichem Aufwand, in sieben Stufen eingeteilt:

  • Pflegestufe 1: mehr als 65 Stunden
  • Pflegestufe 2: mehr als 95 Stunden
  • Pflegestufe 3: mehr als 120 Stunden
  • Pflegestufe 4: mehr als 160 Stunden
  • Pflegestufe 5: mehr als 180 Stunden und außergewöhnlicher Pflegebedarf
  • Pflegestufe 6: mehr als 180 Stunden Pflegebedarf tagsüber und nachts
  • Pflegestufe 7: mehr als 180 Stunden Pflegebedarf in allen Lebensbereichen

Je nach Pflegestufe wird das monatliche Pflegegeld gestaffelt in der Höhe von 165,40 bis maximal 1.776,50 Euro ausbezahlt. Aber nur, wenn die Pflegebedürftigkeit voraussichtlich mehr als sechs Monate besteht. Außerdem werden die Zahlungen bei Spitals- oder Kuraufenthalten ausgesetzt.

Die Pandemie bedeutet mehr Belastung für pflegende Angehörige
++ ARCHIVBILD/THEMENBILD ++ ZU APA0274 VOM 21.3.2019 - Illustration zum Thema "Pflege/Altenpflege/Krankenpflege/Soziales/Gesundheit". Im Bild: Eine Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin der Caritas hilft einem Patienten bei der morgendlichen Wäsche aufgenommen am Donnerstag, 7. Februar 2019, in St. Christophen in Niederösterreich.

Pflegende Angehörige durch Pandemie belastet

Die Pandemie war für alle belastend, doch für die Gruppe der pflegenden Angehörigen dürfte es laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Volkshilfe noch um einiges schlimmer gewesen sein: …

Pro Jahr eine Woche Pflegefreistellung

Das Kind ist krank, der Partner verletzt oder die Betreuung der pflegebedürftigen Mutter fällt aus? Besteht der Pflegebedarf nur vorübergehend, kann pro Arbeitsjahr eine Pflegefreistellung von maximal einer Woche in Anspruch genommen werden, wie die Arbeiterkammer klarstellt. Ist der Pflegebedarf länger als eine Woche gegeben, kann mit dem Arbeitgeber eine Pflegekarenz von vorerst maximal zwei Wochen vereinbart werden.

Professionelle Betreuung Zuhause oder im Heim

Können sich die Angehörigen nicht um die zu pflegende Person kümmern, ist häufig eine mobile oder stationäre Betreuung nötig. In Salzburg betrifft das mehr als 13.000 Menschen (Stand Dezember 2021). Während mobile Pflegedienste selbst zu bezahlen sind und die Kosten je nach Anbieter und Ausmaß unterschiedlich hoch ausfallen, wird die Betreuung in einem Heim in den meisten Fällen durch die Sozialhilfe gedeckt.

Senecura APA/BARBARA GINDL
Das Sozialzentrums "Senecura" steht in der Kritik (SYMBOLBILD).

Pflege-Skandal in Salzburg: Notfall-Plan gefordert

Nach dem Skandal um das SeneCura-Pflegeheim in der Stadt Salzburg sind sich Seniorenwohnhaus-Betreiber und mobile Dienste einig, dass es einen „Notfall-Pflege-Plan“ für den Herbst und Winter braucht.…

Pflegeskandal erschüttert Salzburg

Doch für viele ist das, nicht zuletzt wegen des Anfang September bekanntgewordenen Skandals rund um ein Pflegeheim in Salzburg-Lehen, keine Option. Denn an professionellem Pflegepersonal fehlt es an jeder Ecke. Anlässlich dessen hat das Land Salzburg heute, Dienstag, ein 220 Millionen Euro schweres Pflegepaket präsentiert. Darin wurden Entlastungen für Pflegekräfte sowie neue Regelungen in der Pflege-Ausbildung verankert. Auch eine grundsätzliche Reform des Pflegegesetzes wurde angekündigt.

symb_pflege symb_alt symb_pension APA/DPA/BAUCH

Land Salzburg investiert 220 Mio. Euro in Pflege

Um bessere Bedingungen für Pflegebedürftige und Pflegende zu schaffen, hat das Land Salzburg ein umfassendes Pflegepaket geschnürt. Bis 2027 sollen 220 Mio. Euro investiert werden.

Pflege bleibt Dauerthema

Klar ist jedenfalls, dass das Thema Pflege uns in den nächsten Jahren immer mehr beschäftigen und fordern wird. Denn wie auch in anderen westlichen Ländern wird auch in Österreich der Anteil der über 64-Jährigen in der Bevölkerung stark ansteigen. Ein gut funktionierendes Pflegesystem dürfte damit künftig noch unerlässlicher werden.

(Quelle: SALZBURG24)

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