Bereits zum zweiten Mal seit 2018 haben zehn Arbeitsgruppen mit Fachleuten aus der Pflege Verbesserungen erarbeitet. Die Hauptziele waren laut Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) „mehr Geld, eine Entlastung des Personals, bessere Bedingungen in der Ausbildung und Unterstützung für pflegende Angehörige.“
Das Pflege-Paket im Überblick
- 220 Millionen Euro für die Pflege in den nächsten fünf Jahren
- 600 Euro monatlicher Zuschuss für Erstauszubildende
- Pflegestipendium von 1.400 Euro für Bezieher:innen von AMS-Leistungen
- Einführung Pflegepädagogikstudium an der PMU
- Nachtdienstverstärkungen (zwei Personen/Nacht) und Erhöhung der finanziellen Anerkennungen
- Ausbau Digitalisierung im Gesundheitswesen
- Finanzielle Mittel für Seniorenwohnhäuser
- Schmutz- und Erschwerniszulage für mobile Dienste
- Ausbau der Betreuungsplätze in den Seniorentageszentren

Pflegeskandal erschüttert Salzburg
Dass es der Pflege auch in Salzburg an Mitteln fehlt, hat nicht zuletzt der Skandal um ein Pflegeheim in Salzburg-Lehen gezeigt. Dort waren 63 Senior:innen unter mehr als prekären Bedingungen untergebracht.
Beim Start der Plattform Pflege wurden schon Maßnahmen wie die Verdoppelung der kostenlosen Ausbildungsplätze und der Ausbau der Pflegeberatung umgesetzt. Nun sollen weitere 220 Mio. Euro in die Pflege im Land Salzburg fließen und damit die Bedingungen für Pflegekräfte und auch pflegende Angehörige verbessert werden.
Paket soll Bedingungen in Pflege verbessern
Die Entlastung der Mitarbeiter:innen ist eines der Hauptziele des Paketes. Nachtdienstverstärkungen und die Erhöhung der finanziellen Anerkennung sind ein Teil davon. Zudem wird die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter ausgebaut, um die hochwertige Versorgung auch weiterhin sicherzustellen. Den Seniorenwohnhäusern soll durch finanzielle Mittel ermöglicht werden, zusätzliches administratives Hilfspersonal einzustellen.
Zusätzliche Mittel für Langzeitpflege
Mehr als 20 Mio. Euro sollen schon kommendes Jahr in die Langzeitpflege fließen. „Neben der Unterstützung durch mehr Kolleg:innen im Haus sind auch Demenz und psychische Erkrankungen zunehmende Herausforderungen“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne). Daher soll ein psychologischer Fachdienst für Seniorenwohnhäuser eingerichtet werden.
Fokus auf betreutes Wohnen für Senior:innen
Ein weiterer Punkt ist das betreute Wohnen, um Senior:innen Betreuung und gemeinsame Aktivitäten zu ermöglichen. „Betreutes Wohnen ist eine attraktive Lebensform, die Einsamkeit reduziert und die Seniorenwohnhäuser entlastet“, so Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS).
Erstauszubildende erhalten ab diesem Ausbildungsjahr einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 600 Euro. Bezieher von AMS-Leistungen erhalten ab 2023 ein Pflegestipendium von zumindest 1.400 Euro monatlich. Zudem wird durch die Anmietung von Räumlichkeiten den Auszubildenden im gehobenen Dienst eine moderne Unterrichtsinfrastruktur zur Verfügung gestellt.
Kommentare
Siegfried1968
Mit diesen Maßnahmen werden die Probleme sicher nicht gelöst. Das Geld kommt wieder nicht dort an, wo es am dringlichsten benötigt wird.
Forrest61
Eine Pflegereform die keine ist. Placebos statt Medikamente. Symtombehandlung ohne dem Problem auf den Grund zu gehen. Diagnose: "Fehlgeburt". Ein Zeitraum von 5 Jahren (2027) zur Lösung absolut akuter Probleme. Die OP für den Blinddarmdurchbruch (Pflegenotstand) wird bis auf weiteres verschoben. 2027: OP gelungen - Patient tod. Lösungen für akute Probleme sehen anders aus. Es gibt keine Visionen um dem Schlamassel so schnell und effizient wie möglich zu entkommen. Die Gießkanne wird hier nicht funktionieren und Geld allein ist nicht die Lösung.
Al2222
Hoffentlich finden sie dann auch Psychologinnen und Psychologen, die unter solchen schlechten Bedingungen und auch bei wahrscheinlich schlechter Bezahlung, in Pflegeheimen arbeiten wollen. Ich glaube leider, dass wird sehr schwierig werden.