„Bartgeier waren in Österreich bereits ausgerottet“, berichtet Wildbiologe Gunther Greßmann vom Nationalpark Hohe Tauern im Gespräch mit SALZBURG24. Der Bestand der Vögel wurde aber durch Wiederansiedelungsprojekte auf zirka 30 Stück gehoben. „Jetzt versuchen wir die Population im gesamten Alpenbogen zu vernetzen“, erklärt Greßmann. Um wieder einen Überblick über den aktuellen Bestand zu bekommen, findet am Samstag im Nationalpark Hohe Tauern ein großer Bartgeier-Zähltag statt.
Der Bartgeier-Zähltag
Das Bartgeier-Team des Nationalparks Hohe Tauern bittet dabei wie alle Jahre um die unerlässliche Mithilfe der Bevölkerung. Jeder, der am Samstag auf den Bergen des Nationalparks unterwegs ist, kann Sichtungen melden und im Idealfall sogar Bilder an die Verantwortlichen schicken. Wichtig sei dabei die Uhrzeit und besondere Merkmale, wie die Färbung des Kopfes und der Brust sowie Markierungen oder Mauserlücken zu dokumentieren.
Bis zu 500 Beobachter im Nationalpark Hohe Tauern
„An den Zähltagen sind oft zwischen 400 und 500 Leute am Berg unterwegs, die nach den Bartgeiern Ausschau halten“, weiß der Biologe. 25 bis 30 melden auch übers Jahr regelmäßig ihre Sichtungen. Diese werden dann zusammengefasst und ausgewertet. So könne der ungefähre Bestand dieser einzigartigen Vögel bestimmt werden. Es sei aber bekannt, dass sich die Population ständig ändere, weil junge Tiere bis zu 600 Kilometer am Tag zurücklegen können. Erst wenn sie einen Partner finden, werden sie territorial.
So erkennt man einen Bartgeier
Der Bartgeier kann eine Spannweite von bis zu knapp drei Metern erreichen und ist damit einer der größten Vögel der Alpen. Jungtiere haben noch ein schwarzes oder braunes Gefieder, Ältere haben dann rote bis orange Federn um den Hals. Wichtig sei seine Rolle als Aasfresser. „Bartgeier ernähren sich zu 85 Prozent von Knochen. Der pH-Wert in ihrem Magen gleicht Salzsäure, so können sie einen Knochen in der Länge eines menschlichen Unterarms im Ganzen schlucken und in gut 24 Stunden auflösen“, erklärt der Experte.

Auf die Silhouette achten
Beim Beobachten solle man sich nicht auf die Größe verlassen, da man diese am Himmel nur schwer einschätzen könne. Am besten achtet man auf die auffällige Silhoutte:
- Schlanke, spitze Flügel
- Langer Stoß (Schwanzfeder)
- Falken-ähnlich, nur größer
Eine genaue Spezifikation der Bartgeier findet ihr HIER. Sichtungen könnt ihr unter bartgeier@hohetauern.at melden.
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Starte die Diskussion.