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Gewitter kündigt sich an

Sorge vor weiterem Unwetter im Pinzgau

Aufräumen nach Überflutungen und Murenabgängen

Bezirksalarm musste am Donnerstagabend nach mehreren Murenabgängen und Überflutungen im Pinzgau ausgelöst werden. Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige waren am Freitag mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Einige Häuser sind von der Außenwelt abgeschnitten. Für heute Abend wird das nächste Unwetter erwartet.

Eine lokale, schwere Gewitterzelle hat in der Nacht auf Freitag im Oberpinzgau zu Überflutungen und Murenabgängen geführt. Die Feuerwehr löste deshalb Bezirksalarm aus. "Vier Katastrophenzüge vom Pinzgau sind im Einsatz", sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Klaus Portenkirchner am Freitagmorgen der APA. Rund 500 Feuerwehrleute aus dem ganzen Bezirk beteiligen sich schon den ganzen Tag an den Aufräumarbeiten.

Schon am Donnerstagabend mussten wegen der Murenabgänge und Überflutungen die Pass-Thurn-Straße (B161) zwischen Salzburg und Tirol sowie die Gerlos Straße (B165) vorübergehend gesperrt werden.

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Gepostet von Feuerwehr Maria Alm am Freitag, 29. Juli 2022

Mehrere Häuser in Hollersbach nicht erreichbar

Am Freitag in der Früh waren noch acht Objekte in Hollersbach von der Außenwelt abgeschnitten, so Portenkirchner. Die Einsatzkräfte hatten aber telefonischen Kontakt zu den Bewohner:innen.

Bäche treten im Pinzgau über die Ufer

Von dem Unwetter stark betroffen waren neben Hollersbach auch die Gemeinden Mittersill, Bramberg, Neukirchen am Großvenediger, Wald und Krimml. Wegen der hohen Niederschlagsmengen traten innerhalb kürzester Zeit mehrere kleine Bäche über die Ufer. "Einige Wohnhäuser und Straßenabschnitte wurden durch Schlamm, Gestein und Gehölz vermurt", hieß es im Polizeibericht. Auch Keller wurden überflutet.

Vier Häuser in Hollersbach evakuiert

Die größten Schäden sind aber im Ortsteil Grubing in Hollersbach entstanden, dort ist eine große Mure abgegangen. Vier Häuser wurden vorsorglich evakuiert. „Zehn bis 15 Personen sind dort betroffen. Diese werden im Wege der Nachbarschaftshilfe vorübergehend woanders untergebracht. Die Häuser sind derzeit nach wie vor nur zu Fuß erreichbar. In drei weiteren müssen sich die Personen zur Sicherheit in den oberen Gebäudeteilen aufhalten. Wir haben sie informiert“, schildert Einsatzleiter Manfred Höger die Lage vor Ort. Mit Baggern sei bereits begonnen worden, das Geröll von den Straßen zu entfernen.

Wildbachsperren verhindern Schlimmeres

„Die bestehenden Wildbachsperren in der betroffenen Region haben bis dato noch weitaus größere Schäden durch das Gewitter, das auf der Sonnseite zwischen Wald und Mittersill niedergegangen ist, verhindert“, betont Gebhard Neumayr, Leiter Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau. „Die Sperre ‚Oberste Salzach‘ hat rund 80.000 Kubikmeter Geröll zurückgehalten, auch jene beim Trattenbach hat sehr gut funktioniert. Der Grubingerbach in Hollersbach ist hingegen nicht verbaut. Dieser hat auch die größten Schäden verursacht“, fasst Neumayr zusammen.

Im Trattenbachtal in Neukirchen wurden in der Nacht 14 Personen auf Almen eingeschlossen. Durch das Unwetter wurde der Weg dorthin zerstört. Der Polizeihubschrauber Libelle hat die Personen am Vormittag ausgeflogen.

Wettlauf gegen die Zeit

Ein Wettlauf gegen die Zeit sei das Ausräumen der Wildbachsperren, die teilweise voll mit Geröll und Holz sind. „Seit den Nachtstunden sind hier die Bagger im Einsatz, um möglichst viel Platz in den Sperren zu schaffen, da ab dem Nachmittag weitere Niederschläge zu erwarten sind. Wir tun unser Möglichstes, damit die Schutzwirkung der Bauwerke wiederhergestellt wird. Derzeit werden die Sperren oberste Salzach, die zwei Trattenbachsperren, die zwei Dürnbachsperren in Neukirchen sowie zwei am Bramberger Mühlbach ausgebaggert“, erklärt Gebhard Neumayr.

Mehr Regenfälle am Freitag

Ab dem Nachmittag sind weitere starke Niederschläge zu erwarten, allerdings eher für den Pongau und Lungau. Lokale Gewitter und größere Regenmengen können aber auch im Pinzgau nicht ausgeschlossen werden, warnt das Land Salzburg in einer Aussendung.

(Quelle: SALZBURG24/APA)

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