In den ersten zehn Monaten des heurigen Jahres waren auf Salzburgs Autobahnen mehr Pkw unterwegs als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Asfinag zeigt. Der Lkw-Verkehr hingegen hat leicht abgenommen. Der Autoverkehr lag aber unter dem Niveau des Vor-Covid-Jahres 2019. Die Mobilitätsorganisation VCÖ betont in einer Aussendung am Montag, dass durch verstärktes Mobilitätsmanagement von Unternehmen, Ausflugszielen und Tourismusregionen sowie mehr Bahn- und Busverbindungen die Verkehrsbelastung reduziert werden kann.
A1 bei Liefering als Auto-Hotspot
Die Westautobahn (A1) bei Liefering war mit 25,5 Millionen Pkw in den ersten zehn Monaten Salzburgs Autobahnabschnitt mit dem meisten Autoverkehr, wie aus der VCÖ-Analyse hervorgeht. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres fuhren hier heuer um rund fünf Prozent mehr Pkw. Insgesamt nahm auf den Zählstellen der A1 in Salzburg der Pkw-Verkehr im Vergleich zum Vorjahr um rund vier Prozent zu. Auf der Tauernautobahn (A10) nahm der Autoverkehr hingegen um weniger als ein Prozent zu.
Weniger Autos, mehr Beschäftigte
"Heuer ist das erste Jahr seit der Covid-19 Pandemie, in dem es keine Einschränkungen gab. Dadurch ist die Zunahme des Autoverkehrs im Vergleich zum Jahr 2022 nicht überraschend. Was aber auffällt ist, dass der Autoverkehr nach wie vor unter dem Niveau des Jahres 2019 liegt, obwohl sowohl die Einwohnerzahl als auch die Zahl Beschäftigten seither gestiegen ist", informiert VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Verkehrsreduzierend würden zum Beispiel vermehrtes Homeoffice und auch der durch das Klimaticket günstigere Öffentliche Verkehr wirken.
Rückgang bei Lkw-Verkehr auf Autobahnen
Anders die Entwicklung beim Lkw-Verkehr: Heuer waren bei 19 der 20 zur Verfügung stehenden Zählstellen weniger Lkw auf Salzburgs Autobahnen unterwegs als zur gleichen Zeit des Vorjahres. "Die großen Transit-Lkw nutzen die Straße so stark ab wie rund 60.000 Pkw. Viel Verkehr führt zudem zu Lärm- und Abgasbelastung für die Anrainerinnen und Anrainer. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Potenziale zur Reduktion der Verkehrsbelastung zu nutzen", stellt Jaschinsky fest. Großes Potenzial sieht sie im Mobilitätsmanagement von Unternehmen sowie von Ausflugszielen und Tourismusregionen. Betriebe könnten mit Anreizen – wie beispielsweise Öffi-Jobticket, Jobrad oder Bewusstseinsaktionen – dazu beitragen, dass mehr Beschäftigte mit Bahn, Bus, Fahrrad oder mit Fahrgemeinschaften zur Arbeit kommen.
Mobilitätspreis für Snow Space Salzburg
Bei Ausflugszielen seien Information über die Möglichkeiten der öffentlichen Anreise sowie Shuttle-Busse vom nächstgelegenen Bahnhof wirksam, um die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Vorbildlich sei Snow Space Salzburg, das allen Skigästen von Salzburg aus die kostenlose Anreise mit dem Öffentlichen Verkehr ermögliche und dafür mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Salzburg ausgezeichnet wurde.
Zudem könnten Tourismusregionen Urlaubsgästen, die mit Bahn oder Bus anreisen, Rabatte anbieten oder wie es beispielsweise die Tourismusregion Seefeld heuer gemacht hat, die Kosten für Bahn- oder Busticket übernehmen, schlägt der VCÖ vor.
VCÖ fordert Verlagerung des Güterverkehrs
Im Güterverkehr sei eine verstärkte Verlagerung auf die Schiene wichtig, insbesondere, dass Güter direkt von produzierenden Betrieben auf die Schiene kommen. Durch Salzburg fahren auch viele Transit-Lkw. „Mit verstärkten Kontrollen ist im Interesse der Verkehrssicherheit sicherzustellen, dass die Vorschriften, wie beispielsweise Ruhezeiten, und auch das Tempolimit - für Lkw gilt Tempo 80 - eingehalten werden, sowie Lkw mit gefährlichen technischen Mängeln rechtzeitig aus dem Verkehr gezogen werden können. Auch das Konsumverhalten hat Einfluss auf den Lkw-Verkehr: Wer langlebige Produkte statt Wegwerfartikel und regionale Produkte kauft, trägt zur Verringerung des Lkw-Verkehrs bei“, erinnert der VCÖ.
Hier die Zahlen im Überblick:
A1 Liefering:
- 25,476 Millionen Pkw (plus 5,2 Prozent / minus 6,1 Prozent)
- 2,258 Millionen Lkw (minus 3,5 Prozent / minus 6,9 Prozent)
A1 Hallwang:
- 18,078 Millionen Pkw(plus 4,6 Prozent / minus 7,4 Prozent)
- 1,752 Millionen Lkw (minus 3,0 Prozent / minus 4,7 Prozent)
A10 Golling:
- 13,349 Millionen Pkw (plus 1,3 Prozent / minus 1,6 Prozent)
- 1,576 Millionen Lkw (minus 3,4 Prozent / minus 3,3 Prozent)
A10 ASt Puch/Urstein:
- 16,557 Millionen Pkw (plus 1,7 Prozent / minus 2,3 Prozent)
- 1,728 Millionen Lkw (minus 2,6 Prozent / minus 4,0 Prozent)
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