Von Felix Hallinger
SALZBURG24 besucht das Team des PAP direkt in der Zentrale in Schwarzach und trifft sich mit Geschäftsführerin Martina Simoncic zum Gespräch. „500 Tonnen Altkleider spenden die Pongauerinnen und Pongauer jährlich“, erzählt die Sozialarbeiterin. Abgegeben werden die Textilien direkt bei der Warenannahme in Schwarzach oder in einem der 68 Sammelcontainer im ganzen Bezirk. „Dabei ist es vor allem wichtig, dass das Gewand gut verpackt ist. Ansonsten werden die Textilien nass, dreckig und damit leider unbrauchbar“, betont Simoncic.
Second-Hand-Kleidung zu günstigen Preisen
Die Container werden regelmäßig geleert und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des PAP sortieren die Altkleider in Schwarzach. Qualitativ einwandfreie Stücke werden in den fünf Geschäften in Bad Gastein, Schwarzach, St. Johann, Bischofshofen und Radstadt zum Verkauf angeboten. Von Babykleidung über Winterjacken bis hin zur Trachten-Mode bieten die Stores eine breite Palette an Second-Hand-Ware an. Auch gebrauchte Möbel, Spielzeuge und Dekoartikel findet man in den Läden. Die Ersparnis im Vergleich zum Neukauf beläuft sich dabei teilweise auf bis zu 80 Prozent. „Wir sind kein klassischer Sozialmarkt“, stellt Simoncic während unseres Besuchs klar, „zu uns kann jeder kommen, der gerne günstig und nachhaltig einkauft.“
Sozial und nachhaltig quer durch Salzburg
Auch in den meisten anderen Bezirken des Landes gibt es solche Initiativen: Die „Job Offensive Pinzgau“, die „Halleiner Arbeitsinitiative“, sowie „TAO & Mode Circel“ und die „Carla-Shops“ der Caritas in der Stadt Salzburg und im Flachgau. Diese Projekte basieren auf einem ähnlichen Prinzip wie das PAP. Sie werden vom Land Salzburg und dem Arbeitsmarktservice gefördert und bieten befristete Dienstverhältnisse für Langzeitarbeitslose, um diese wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Martina Simoncic führt im Gespräch mit SALZBURG24 noch weiter aus: „PAP ist ein Non-Profit-Unternehmen. Jede Form von Gewinn wird an unsere Fördergeber zurückbezahlt.“ Insofern sei die Altkleidersammlung im Bundesland nicht nur nachhaltig organisiert, sondern auch sozial. „Es profitieren im Endeffekt alle davon“, resümiert die Geschäftsführerin.
Kreatives Upcycling für alte Stoffe
Die hohen Qualitätsstandards für den Verkauf erfüllen nur circa zehn Prozent der gespendeten Altkleider. Aber auch der übrige Teil der Spenden werde einer Kreislaufwirtschaft zugeführt, versichert Simoncic und führt uns in die hauseigene Kreativwerkstatt des PAP. Werkstättenleiterin Daniela zeigt uns einige kreative Einsatzmöglichkeiten alter Textilien: Handtücher werden zu Taschen, Kleidungsstücke zu Möbelpolsterungen und aktuell werden dekorative Weihnachtssterne aus gespendeten Stoffen gefertigt. Gegenüber SALZBURG24 legt sie die Vorteile der Initiative dar: „Durch die befristeten Arbeitskräfte kommen immer neue Köpfe mit neuen Ideen in die Werkstatt.“ Dadurch entstünden vielseitige Produkte, die ebenfalls in den Geschäften vertrieben werden. Manche der abgegebenen Textilien sind aber auch für derartige Arbeiten nicht geeignet. Um auch diese Materialien weiter nutzbar zu machen, arbeiten die Projekte mit diversen Großabnehmern zusammen. Dabei werden die übriggebliebenen Stoffe und Kleidungsstücke vielseitig eingesetzt. So könne beispielsweise Füllmaterial für Autositze aus solchen Resten hergestellt werden, erläutert Simoncic.
Nachhaltige Altkleidersammlung in eurer Nähe
Solltet auch ihr gerade auf der Suche nach preiswerter Wintermode oder nachhaltigen Verwertungsmöglichkeiten für eure Altkleider sein, könnt ihr euch auf den Internetseiten der Initiativen in eurem Bezirk über Standorte von Containern und Stores informieren:
- Pinzgau: Job Offensive Pinzgau
- Pongau: Pongauer Arbeitsprojekt
- Tennengau: Halleiner Arbeitsinitiative
- Flachgau/Stadt Salzburg: TAO & Mode Circel
- Carla Caritas
- Im Lungau gibt es aktuell keine vergleichbaren Alternativen. In den meisten Fällen wird die Altkleidersammlung von den Gemeinden abgewickelt.
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