Nach 2016 hat die Salzburger Arbeiterkammer (AK) nun die Preise aller 27 Salzburger Fahrschulen erhoben – mit ernüchterndem Ergebnis.
Details zu Salzburger Fahrschulen
Die klassische Vollausbildung in der Fahrschule schlägt mittlerweile mit mindestens 1.651 Euro zu Buche (+28 Prozent). Der teuerste Anbieter verlangt 1.819 Euro (+19 Prozent). "Zu diesen Paketpreisen addieren sich in der Regel vier bis sechs Fahrstunden", so AK-Konsumentenschützerin Bettina Pichler: "Auch bei diesen haben die Preise kräftig angezogen und belaufen sich nun auf mindestens 60 Euro pro Einheit (+20 Prozent)."
Ähnlich sieht es bei der L17-Ausbildung aus: Der günstigste Anbieter verlangt dafür 1689 Euro (+20 Prozent). Bei der teuersten Konkurrenz müssen 1.860 Euro (+11,4 Prozent) hingeblättert werden. "Dazu kommen die Kosten für 3.000 Kilometer private Übungsfahrten. Bei den aktuell hohen Treibstoffpreisen ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor", erklärt die Konsumentenschützerin.
Lediglich die duale Ausbildung mit L-Taferl ist nur vergleichsweise geringfügig teurer geworden. Der günstigste Anbieter verlangt 1.412 Euro (+7,8 Prozent), der teuerste 1595 Euro (+4,34 Prozent).
Preise für Führerschein-Pakete
Für Pichler besonders auffällig: "Im Vergleich zum Jahr 2016 haben sich die Paket-Preise der einzelnen Anbieter weitgehend angenähert." Während vor sechs Jahren noch große Differenzen zwischen billigstem und teuerstem Paket (Vollausbildung: 18,22 Prozent, Dualausbildung: 16,69 Prozent, L17: 18,41 Prozent) waren, ist bei allen Varianten die Differenz gesunken (Vollausbildung: 10,17 Prozent, Dualausbildung: 12,96 Prozent, L17: 10,1 Prozent).
Wann es teuer werden kann
Vorsicht sei hingegen bei den zusätzlichen Kosten geboten. So sind die Unterschiede bei den weiteren Kosten auch 2022 teils immens. Eine zusätzliche Fahreinheit kostet zwischen 60 und 74 Euro (Differenz: 21,67 Prozent), für Perfektionsfahrten werden zwischen 85 und 120 Euro in Rechnung gestellt (Differenz: 58,33 Prozent). Besonders krass fällt die Preisdifferenz mit 100 Prozent bei den Lernunterlagen (zwischen 35 und 70 Euro) und der Wiederholungsgebühr mit 132,5 Euro (zwischen 85 und 196,70 Euro) aus.
Weitere Kosten fallen für Fahranfänger:innen in der Regel durch sogenannte "Verwaltungsabgaben" an. Obwohl der Begriff den Eindruck einer behördlichen Abgabe vermittelt, geht die Abgabe direkt an die jeweilige Fahrschule und wird von dieser selbstständig festgelegt – zwischen 62,90 und 83 Euro würden hier fällig.
AK: Preise in Fahrschulen vergleichbar machen
"Unsere Erhebung zeigt, dass der Preisvergleich einzelne Konsumentinnen und Konsumenten vor große Hürden stellt", resümiert Salzburgs AK-Präsident Peter Eder. Er rät, bei der Fahrschule nachzufragen, mit welchen Kosten noch zu rechnen ist. "Bei einer Fahrschule mit günstigen Paketkosten, waren die Extra-Kosten für zusätzliche Fahrstunden besonders hoch. Hier lauern erhebliche Kostenfallen", weiß Eder. Ein weiterer Tipp des AK-Präsidenten: "Zusätzlich hohe Kosten können vermieden werden, indem Fahrschulen, die Prüfungsgarantien für Theorie und Praxis bieten, gewählt werden.“
Kommentare
Hangglider
Können Sie mir sagen warum ich keine Komentare mehr sehe. Da stehen x Komentare aber wenn ich reingehe 0.