Darüber hinaus könne jeder Kunde, der diese Erklärung bereits unterschrieben hat, diese beim nächsten Bankbesuch streichen lassen. "Damit ziehen wir einen Schlussstrich unter diese Angelegenheit, bei der wir zu viel Rücksicht auf rechtliche Absicherung genommen haben", erklärte Generaldirektor Heinz Konrad.
Raiffeisenverband will DSGVO entsprechen
Die Einwilligungserklärung sei seinerzeit streng an die Bestimmungen der damals neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) angelehnt worden, wurde in der Aussendung des RVS erläutert. Der Raiffeisenverband Salzburg habe damit versucht, gegen keine Vorschriften der DSGVO zu verstoßen und sich dabei rechtlich zu 100 Prozent abzusichern.
Einwilligungserklärung nicht mehr vorgelegt
Die Praxis der vergangenen 18 Monate habe gezeigt, dass diese Absicherung nicht notwendig sei. "Darüber hinaus haben entsprechende Daten keinerlei wie immer geartete Relevanz für das operative Geschäftsmodell des Raiffeisenverbandes Salzburg und der Salzburger Raiffeisenbanken. Deshalb wird diese aus Vorsichtsgründen formulierte Einwilligungserklärung den Kunden des RVS und der Salzburger Raiffeisenbanken nicht mehr vorgelegt."
RSV wollte laut Berichten heikle Daten von Kundin
Am vergangenen Freitagabend berichteten die ORF-Nachrichtensendung "ZIB 2" und "Der Standard" unisono, der RVS habe von einer Frau, die ein Darlehen wollte, heikle Daten erfahren wollen. Im Kreditvertrag war demnach festgehalten, dass der RVS während der gesamten Dauer der Geschäftsverbindung "Daten aus sozialen Netzwerken" in seine Auswertung einbeziehen wollte. Informationen zur "politischen Meinung, allfälligen Gewerkschaftszugehörigkeit, rassischen oder ethnischen Herkunft, Religion, Weltanschauung, Genetik, Biometrik und Gesundheitsdaten" sind laut den Berichten unter anderem gefragt gewesen. Die Frau habe schon überlegt, gewerkschaftsfreundliche Postings von einer Social-Media-Seite zu löschen, hieß es.
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