Dialog mit Bevölkerung

S-Link-Trasse vor Bürgerbefragung nochmals aktualisiert

Veröffentlicht: 03. Oktober 2024 11:04 Uhr
Etwa einen Monat vor der S-Link-Bürgerbefragung und damit wohl dem Entscheidungstag präsentiert die Projektgesellschaft noch einmal den aktuellsten Trassenverlauf. Man habe bei den Änderungen verstärkt auf Kritik und Sorgen der Anrainer:innen geachtet, betonen die Verantwortlichen. An der oberirdischen Lösung auf der Alpenstraße soll aber festgehalten werden.

In etwas mehr als einem Monat steht die Bürgerbefragung zum Salzburger S-Link – die teils unterirdische Lokalbahnverlängerung bis Hallein (Tennengau) – an. Die Projektgesellschaft startet darum im Oktober die wohl letzte "Informationsoffensive", bevor sich die Bevölkerung für oder gegen das umstrittene Verkehrsprojekt entscheidet. Hauptteil davon soll ein Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern sein, die entlang der Trasse leben. Rund 30 Planer:innen und Expert:innen werden vor Ort sein, um Fragen rund um die Lokalbahnverlängerung zu beantworten. Der Startschuss fällt am heutigen Donnerstag in Anif (Flachgau), wo die S-Link-Gesellschaft den Medien im Vorfeld noch einmal den Stand der Dinge und vor allem die aktualisierte Trassenpläne präsentierte.

Kleinere Trassen-Veränderungen in Anif

Dem Standort entsprechend steht zunächst Anif im Fokus. Wie wird der S-Link dort aussehen? "Oberirdisch – und leise", wie Johannes Gferer vom Salzburger Verkehrsverbund betont. Im 15-Minuten-Takt soll die Lokalbahnverlängerung dann die sonst nur durch die Albus-Linie 25 und vereinzelte Postbus-Linien angebundene Gemeinde besser mit der Stadt Salzburg und dem Flachgau vernetzen. Die Trasse in Anif wurde nach dem ersten Bürger:innen-Dialog im Frühling noch einmal angepasst: Nun führt ein kleiner Haken die Schienen nach Neu-Anif, wo eine Haltestelle den S-Link sowohl für Anif als auch für Grödig erreichbar macht, und dann weiter zur der Autobahn. Das sei ein Wunsch der Menschen in Anif und Grödig gewesen, so S-Link-Geschäftsführer Stefan Knittel.

S-Link-Schienen entlang der Autobahn

Weiters werden die Gleise nun nicht mehr durch die Felder in Richtung Hallein-Rif geplant, sondern entlang der Tauernautobahn (A10). Das sei zwar eine etwas teurere Variante, aber auch das sei Wunsch der Anrainer:innen gewesen. Wie dicht man dann tatsächlich an die A10 heranbauen kann, ist noch unklar: "Das werden wir in Gesprächen mit der Asfinag sehen, die auch noch Reserven für einen möglichen Ausbau in der Zukunft braucht." In Rif soll der S-Link den aktuellen Plänen mit einer Unterführung die Hauptstraße kreuzen. Auch dieser Punkt sei eine große Sorge der Bevölkerung gewesen.

Projektgesellschaft hält an oberirdischer Alpenstraßen-Lösung fest

Im Streitpunkt der Alpenstraße in der Stadt Salzburg hat man die Pläne zwar nicht geändert, will sie aber zumindest konkretisieren. Die erste Visualisierung sei unglücklich gewesen: "Einiges wurde missverstanden und missinterpretiert", so Knittel. Entgegen der Meinung der Kritiker:innen ist man sich sicher, dass sich eine oberirdische Lösung an der vielbefahrenen Straße ausgehen werde. Je zwei Fahrspuren in jede Richtung sollen für Autos und Busse zur Verfügung stehen, dazu kommt ein Radweg.

alpenstraße_slink.jpg S-LINK/dunkelschwarz ZT OG
Eine Visualisierung der Alpenstraße mit dem S-Link, der geplanten Verlängerung der Salzburger Lokalbahn.

Getrennt werden sollen die Fahrtrichtungen von zwei Grüngleisen, also Schienen auf Grünstreifen. So wolle man zusätzlich der Bodenversiegelung entgegenwirken. Eine Schranke bei den Gleisübergängen brauche es nicht, meinen die Projektverantwortlichen: "Auch wenn die Garnituren hundert Meter lang sind, sind sie in Sekundenschnelle durch."

S-Link, Johannes Gfrerer, Stefan Knittel SALZBURG24/ Baldauf
S-Link-Geschäftsführer Stefan Knittel (li.) mit Verkehrsverbund-Chef Johannes Gfrerer beim Medientermin.

Zwischen dem S-Link in der Alpenstraße und dem ÖBB-Bahnhof in Salzburg-Süd soll in weiterer Folge eine Verbindung geschaffen werden. Auch die Pläne einer Messebahn und andere Regionalbahnen seien weiterhin aktuell, wird betont.

Endgültige Trasse vor Befragung nicht fixiert

Obwohl schon in drei Jahren die ersten Züge fahren sollen: Fix ist die Trassenführung auch einen Monat vor der Abstimmung noch nicht. Und das wird sie auch vor der Bürgerbefragung nicht mehr sein, wie eingeräumt wird. "Wirklich festgelegt wird das im Zuge der UVP-Prüfung." Es bleibt also spannend.

Die Dialog-Termine entlang der Trasse im Überblick:

  • 3. Oktober 2024, 16 bis 19 Uhr, Gemeindesaal Anif, Aniferstraße 10, 5081 Anif
  • 4. Oktober 2024, 16 bis 19 Uhr, Karl-Böhm-Saal im Festspielhaus, Hofstallgasse 1, 5020 Salzburg
  • 7. Oktober 2024, 16 bis 19 Uhr, Salzberghalle Hallein, Zatloukalstraße 1, 5400 Hallein

Info-Termine abseits der Trasse:

  • 5. Oktober 2024, 13 bis 16 Uhr, Obertrum, Eröffnung neuer Schulbereich
  • 5. Oktober 2024, 9 bis 11.30 Uhr, Berndorf, Franz-Xaver-Gruber Platz 1
  • 8. Oktober 2024, ab 18 Uhr, Neue Mittelschule

(Quelle: salzburg24)

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