Die Salzburg AG war von der Klage zwar nicht betroffen, man habe sich aber gemeinsam mit der Salzburger Arbeiterkammer auf ein pauschales Abgeltungsangebot auf freiwilliger Basis geeinigt. Denn auch die Salzburg AG habe sich bei ihren Preiserhöhungen an vergleichbaren Klauseln orientiert.
Salzburg AG-Kunden bekommen rund 25 Euro zurück
Von 20. August bis 31. Dezember 2020 konnten Kunden der Salzburg AG eine Gutschrift im Wert von 30 Freistromtagen für die Vorteilswelt des Unternehmens oder eine Barablöse anfordern. Bei einem durchschnittlichen Energieverbrauch betrug der rückerstattete Betrag im Durchschnitt 25,20 Euro.
Bargeld beliebter als Gutscheine
Von rund 241.000 betroffenen Kundinnen und Kunden nahmen 84.000 Personen das Angebot in Anspruch. Rund 95 Prozent entschieden sich für die Barablöse mittels Banküberweisung, fünf Prozent wählten die Gutschein-Variante, so das Unternehmen. Insgesamt wurden rund 2,12 Mio. Euro ausbezahlt.
Alle betroffenen Haushalte seien im August postalisch oder per Email über die Aktion informiert worden. Nötig war ein Online-Formular. Personen, die über keinen Internetzugang verfügten, konnten die Barablöse über das Kundencenter der Salzburg AG abwickeln.
Kritik von KPÖ PLUS
Kritik kommt unterdessen von der Salzburger KPÖ PLUS. Nur rund 35 Prozent der anspruchsberechtigten Stromkunden hätten von der Salzburg AG ihr Geld zurückbekommen – ein Armutszeugnis für die Firmenführung, wie Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) kritisiert: „Zwei von drei Salzburger habe ihr Geld nicht zurückbekommen, das ihnen zu Unrecht abgenommen wurde. Wären die Manager der Salzburg AG auch so zufrieden, wenn umgekehrt nur 35% der Salzburger die teuren Jahresrückzahlungen leisten?“ Dankl fordert, die einbehaltenen Mittel zweckzuwidmen um bei Stromabschaltungen bei sozialen Härtefällen zu helfen.
Die Salzburg AG hätte das zu Unrecht verlangte Geld automatisch gutschreiben oder rücküberweisen können, sagt Dankl. Stattdessen hätten Stromkunden von sich aus einen Antrag stellen oder über eine eigene App eine Gutschrift beantragen müssen. „Solche Hürden sind unsozial. Diejenigen, die das Geld am meisten brauchen, tun sich am schwersten, diese bürokratischen Hürden zu überwinden“, sagt Dankl.
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