Podcast

Salzburgs Frauenbeauftragte Katharina Wimmer im Sonntagstalk

Katharina Wimmer ist seit Mai die Frauenbeauftragte des Landes Salzburg. S24-Redakteurin Kathrin Krispler hat sie zum Sonntagstalk getroffen. 
Veröffentlicht: 22. September 2024 10:02 Uhr
Mit Katharina Wimmer hat das Land Salzburg seit Mai eine neue Frauenbeauftragte. Im Sonntagstalk haben wir mit ihr darüber gesprochen, was sich beim Gewaltschutz bzw. der Gewaltprävention künftig ändern muss, wie Hilfs- und Beratungsangebote bekannter und niederschwelliger werden sollen und welche Rolle die Sozialen Medien spielen. Außerdem erfahrt ihr, wie sie sich für mehr Toleranz und Diversität einsetzen will.

Das Referat „Frauen, Diversität, Chancengleichheit“ des Landes Salzburg – besser bekannt als Frauenbüro ­– stand dem vergangenen Herbst ohne Leitung da. Und das obwohl angesichts der steigenden Zahl an Gewaltfällen gegenüber Frauen offensichtlich großer Handlungsbedarf herrscht. Im Mai des heurigen Jahres hat Katharina Wimmer aus Seekirchen (Flachgau) die Funktion als Frauenbeauftragte übernommen. Die 34-Jährige ist mit ihrem Team für die Agenden Frauen und Diversität zuständig. Der Bereich Chancengleichheit, Gleichstellung und Antidiskriminierung wurde aus dem Referat herausgelöst. Dennoch werde man weiterhin eng zusammenarbeiten, versichert Wimmer im Sonntagstalk. Was sie sich vorgenommen hat – besonders in den Bereichen Gewaltschutz bzw. Gewaltprävention sowie Diversität – und wo die größten Herausforderungen liegen, erfahrt ihr im Podcast. Hört rein!

Sonntagstalk mit Katharina Wimmer – ein Auszug

SALZBURG24: Frau Wimmer, was halten Sie vom Gendern?

KATHARINA WIMMER: Gendern ist sehr wichtig. Meiner Meinung nach schafft Sprache Wirklichkeit. Auch wenn viele sagen, dass es nicht so tragisch ist, wenn man zum Beispiel nur das Wort „Schüler“ benutzt. Ich denke schon, dass es sehr wichtig ist, dass man zumindest beide Formen verwendet, weil ich mich sonst nicht angesprochen fühle. Ich glaube, dass es gerade bei den jungen Menschen schon selbstverständlicher ist, zu gendern.

Was ist Ihre Einschätzung – wie lebt es sich als Frau in Salzburg?

Meine Einschätzung ist, dass einerseits schon viel passiert ist. Wir haben viele Pionierinnen, die uns viel von unserem Weg geebnet haben, dass wir insgesamt ein gutes Angebot an Beratung und Unterstützung für Frauen haben. Trotzdem haben wir noch einen weiten Weg zu gehen in Richtung komplette Gleichstellung und Gleichberechtigung, dass man sich gar nicht mehr überlegen muss, welches Geschlecht man hat, weil es die gleichen Möglichkeiten für alle gibt. Da gibt’s auf jeden Fall noch viel Luft hach oben.

Warum braucht es eine Frauenbeauftragte?

Als Frauenbeauftragte bin ich für das ganze Bundesland zuständig und habe mir diese Frage schon öfter gestellt. Einerseits braucht es eine Frauenbeauftragte, damit es für die verschiedenen Agenden eine Ansprechperson gibt, wo bestenfalls alle Informationen zusammenlaufen und man weiß, welche Angebote es gibt. Es gibt andererseits noch viel Verbesserungsbedarf und es braucht jemanden, von dem die Initiativen ausgehen, der sich vernetzt und der im ganzen Bundesland und in ganz Österreich schaut, was es zu verbessern gibt und der entscheidet, welche Projekte umgesetzt werden sollen. Das passiert in enger Abstimmung mit der Politik, weil es bis zu einem gewissen Ausmaß Vorgaben gibt. Aber selbst, wenn wir eine komplette Gleichstellung und Gleichberechtigung in Salzburg hätten, wäre es immer noch wichtig, eine Frauenbeauftragte zu haben, weil wir auch den großen Bereich Gewaltschutz haben. Ich denke, auch wenn alles gut läuft, braucht es immer Ansprechpersonen für alle Bereiche.

Wo gibt’s im Bereich des Gewaltschutzes am meisten zu tun?

Meiner Meinung nach in der Sichtbarkeit. Es gibt schon viele Angebote, die sind aber oftmals nicht bekannt. Sie sind sehr zielgerichtet und in allen Regionen, aber ich glaube oft weiß man in solchen Situationen nicht, an wen man sich wenden soll. Oftmals ist es sicher mit viel Scham verbunden, wo man sich vielleicht nicht traut, das zu äußern. Diese Barriere müssen wir abbauen, dass man weiß, man ist nicht die einzige und dass man sich die Hilfe holt, die in vielfältigen Arten und Weisen angeboten wird.

Wie könnten Sie sich vorstellen, dass diese Barriere abgebaut und die Angebote noch bekannter oder niederschwelliger werden, um diejenigen zu erreichen, die Unterstützung brauchen?

Wir sind dabei, die Homepage zu überarbeiten. Da wäre mir wichtig, dass auch etwas in leichter Sprache vorhanden ist, dass wir bei unseren Foldern Richtung Mehrsprachigkeit gehen. Gewalt betrifft nicht nur hauptsächlich deutschsprachige Personen. Wir überlegen, wie wir das am besten umsetzen könnten und welche Sprachen am häufigsten sind. Das passiert auch in Zusammenarbeit mit der Polizei, die oft die meiste Erfahrung hat oder mit dem Gewaltschutzzentrum.

Den Sonntagstalk auf SALZBURG24 gibt's ab sofort wieder jede Woche. Am kommenden Sonntag, 29. September, erzählt uns die Chefdirigentin der Salzburger Philharmonie, Elisabeth Fuchs, warum das Musizieren gerade für Kinder so wichtig ist. Einfach reinhören!

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Katharina Wimmer ist seit Mai die Frauenbeauftragte des Landes Salzburg. S24-Redakteurin Kathrin Krispler hat sie zum Sonntagstalk getroffen. 
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Katharina Wimmer ist seit Mai die Frauenbeauftragte des Landes Salzburg. S24-Redakteurin Kathrin Krispler hat sie zum Sonntagstalk getroffen. 

(Quelle: salzburg24)

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