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Erlernte Hilflosigkeit?

"Österreich schläft erschreckend schlecht"

Salzburger Forscher untersucht Schlafstörungen

symb_schlafen PIXABAY
Wer zu wenig oder schlecht schläft, läuft Gefahr krank zu werden. (SYMBOLBILD)

Zu viele Menschen in Österreich schlafen schlecht. Das ist das Fazit der Uni Salzburg am Tag vor dem Welt-Schlaftag. Allerdings könne man auch einfach dagegen vorbeugen.

Österreich schläft erschreckend schlecht, und leider führt das zu mehr gesundheitlichen Problemen und psychischen Leiden. Zu mehr Infektionen, weil das Immunsystem geschwächt wird. Auch die Reizbarkeit der Personen steigt und das Risiko für Angsterkrankungen und Depressionen nimmt zu. Wir wissen sogar, dass ein dauerhafter Mangel an Schlafzeit die Lebenszeit um bis zu fünf Jahre verkürzen kann“, das ist das ernüchternde Ergebnis von Manuel Schabus, Schlafforscher an der Universität Salzburg. Er hat bereits über 1.600 Menschen im Zuge einer Schlafstudie untersucht und sieht mehrere aktuelle Gründe dafür:

  • Die Corona-Pandemie
  • Starke Inflation bzw. Teuerung
  • Viel Stress und Hektik
 

Viele Menschen leiden an Schlafproblemen

Das hohe Niveau seit der Pandemie bei den Schlafstörungen ist laut Schabus zumindest bis ins Vorjahr geblieben. "Wir sprechen von einer erlernten Hilflosigkeit. Die Leute glauben nicht mehr, dass das aufhört. Und wir kommen von einer Krise in die nächste." Sein Fazit: "Österreich schläft erschreckend schlecht." Mit dem nun laufenden Durchgang der Befragung für 2023 wollen der Psychologe und sein Team erheben, ob die Probleme auch aktuell noch so häufig sind.

Es sei dennoch überraschend, wie viele Menschen in der Allgemeinbevölkerung Schlafprobleme hätten. Es seien nämlich 25 bis 30 Prozent der Personen in allen Altersgruppen. Auch Kinder und Jugendliche seien davon betroffen, heißt es in einer Aussendung der Uni Salzburg. Die Zahlen der Studie zeigen, dass Personen an Arbeitstagen im Schnitt 30 Minuten zu wenig als die nötigen sieben Stunden schlafen, und dann am Wochenende versuchen, den Schlaf aufzuholen. Die Rechnung gehe natürlich so nicht auf.

 

Stress am Arbeitsplatz Hauptgrund für schlechten Schlaf

Bei Frauen treten Schlafprobleme häufiger auf. Mit zunehmendem Alter steigen deren Schlafprobleme auf mehr als das Doppelte an: Von 34 Prozent bei Unter-Dreißigjährigen auf 72 Prozent bei Über-Sechzigjährigen, bei Männern von 31 Prozent auf 45 Prozent. Beunruhigend ist die Tatsache, dass als Grund für den schlechten Schlaf meist Stress am Arbeitsplatz genannt wird. Zwanzig Prozent der Männer hätten durch schlechten Schlaf sogar schon einen Unfall oder Beinahe-Unfall erlebt. Bei den Frauen sind es nur rund 12 Prozent.

 

Unternehmen profitieren von ausgeruhtem Personal

Die Produktivität am Arbeitsplatz würde durch guten Schlaf um 12 Prozent steigen. Zugleich sinkt die exzessive Tagesmüdigkeit um mehr als 35 Prozent. Es kommt zu 28 Prozent weniger Ausfallszeiten und die Krankenstände reduzieren sich um fünf Tage pro Jahr. Wer gut ausgeruht ist, arbeite auch konzentrierter: Dadurch kommt es zu einer drastischen Reduktion (minus 70 Prozent) von Unfällen am Arbeitsplatz.

 

Wie kann ich besser schlafen?

Wer seinen Schlaf verbessern will, könne das jetzt in den eigenen vier Wänden machen: Die App NUKKUAA, vollgepackt mit Know-how der Uni Salzburg, analysiert den Schlaf und hilft durch Übungen den Schlaf langfristig zu verbessern. Die App wurde bereits über 5.000 Mal runtergeladen.

Tipps für gesunden Schlaf:

  • Umweltbedingungen verbessern: Für Dunkelheit während der Schlafzeiten sorgen, Lärmquellen meiden und den Raum gut durchlüften.
  • Kein Sport: Körperliche Anstrengungen kurz vor dem zu Bett gehen, erhöhen den Adrenalinspiegel. Das Einschlafen wird dadurch erschwert.
  • Ernährung optimieren: Auf schwere Kost a la Schweinsbraten sollte man abends verzichten. Reis, Kartoffeln oder Nudeln gelten hingegen als ideale Mahlzeit. Auch ein Glas Wein oder Bier ist erlaubt. Zu viel Alkohol, Zigaretten und Kaffee sind tabu.
  • Kein Nickerchen: Am Tag wach bleiben.
  • An Schlafrituale gewöhnen: täglich zur gleichen Zeit zu Bett gehen und aufstehen. Auf einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Zyklus achten.
  • Stress-Abbau: Körperliche Anspannung ausgleichen. Den Abend entspannt verbringen.
  • Schlafstätte optimieren: Bett, Matratze und Polster müssen bequem sein.
(Quelle: SALZBURG24)

Aufgerufen am 27.03.2023 um 11:13 auf https://www.salzburg24.at/news/salzburg/schlafprobleme-extrem-haeufig-in-oesterreich-135611017

Kommentare

Vodkoholiker

Wie sollst auch bei diesen Strom Preisen und Politikern gut schlafen können

MSMS

Schalfprobleme bei jüngeren Frauen - in vielen Fällen Kinder schuld. Schalfprobleme bei älteren Frauen - Wechseljahre schuld. Wir verlieren immer 😜 Aber 7 Stunden Schlaf, wer hat das schon?

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