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Fehlende digitale Geräte

"Sind bemüht, Kindern Normalität zu vermitteln"

Sonderschulleiter über Herausforderungen

Schule, MNS, Unterricht, Kinder, Lehrer, SB APA/HELMUT FOHRINGER
Der Unterricht ging auch im Lockdown weiter. (SYMBOLBILD)

Während am Montag die Regelschulen in Salzburg wieder ganz öffnen, ändert sich an den Sonderschulen nichts. Distance Learning hat es hier nicht gegeben. Hygiene- und sicherheitstechnisch eine Herausforderung, wie Peter Medek, Sprecher der Sonderschulleiter in Salzburg, erklärt.

Als am 17. November die Schulen in den harten Lockdown geschickt wurden, kam von Lehrervertretern hinsichtlich der Regelung für die Sonderschulen Kritik auf. Der Grund: Der verordnete Distanzunterricht gilt für sie nicht. "Unser Lehrpersonal ist damit einer extremen Infektionsgefahr ausgesetzt - vor allem, weil in all diesen Wochen, in denen Zeit dafür gewesen wäre, keine Schutzmaßnahmen getroffen worden sind ", kritisierte Elisabeth Tuma, Vorsitzende des Dienststellenausschusses für allgemeine Sonderpädagogen in Wien, gegenüber der APA.

Schule APA/HELMUT FOHRINGER
(SMYBOLBILD)

An Sonderschulen weiter Präsenzunterricht

An den Sonderschulen wird es auch in den kommenden drei Wochen Präsenzunterricht geben. Diese Ausnahme von der generellen Umstellung auf Distance Learning ab Dienstag wird in einem Schreiben des …

Befürchtetes Szenario bleibt an Sonderschulen aus

An den insgesamt 23 Sonderschulen in Salzburg haben sich die Befürchtungen einer vermehrten Ansteckung laut Sonderschul-Sprecher Peter Medek nicht bewahrheitet. „Durch eine verstärkte Umsetzung von Präventionsmaßnahmen konnten die Schulen auch diese herausfordernde Situation gut meistern“, erläutert der Leiter der Sonderschule Saalfelden (Pinzgau) gegenüber SALZBURG24. Geholfen hätten dabei sicher auch die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown, sagt Medek. „Bis jetzt ist es jedenfalls gelungen, keine nennenswerten Infektions-Cluster an Sonderschulen entstehen zu lassen.“

Medek: "Stabile Abläufe sind besonders wichtig"

Den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, gleichzeitig aber auch die Distanzmaßnahmen einzuhalten, sei ein Spannungsfeld: „Sonderschulen sind Bildungsorte, die sehr individualisiert mit Kindern arbeiten. Persönlicher Bezug, auch Nähe spielen eine wesentliche Rolle.“ Hier den richtigen Weg zu finden sei nicht immer einfach. Dass die Bildungseinrichtungen offen bleiben, ist für den Schulleiter aber nachvollziehbar: „Für Kinder mit besonderen Bedürfnissen sind stabile Abläufe besonders wichtig.“

 

Sonderschulen nicht mit digitalen Geräten versorgt

Im ersten Lockdown gab es auch an den Sonderschulen Distance Learning mit unterschiedlichen Konzepten. Je nach digitaler Ausstattung gab es EDV-basierte oder analoge Lösungen. Auch jetzt gibt es Medek zufolge einige Eltern, die ihre Kinder lieber zuhause betreuen.

Die digitale Ausstattung der Sonderschüler ist im Vergleich aber schlechter. Während jeder zehnte Schüler an Regelschulen digital nicht erreichbar ist, sind es bei den Sonderschülern drei Mal so viele. Das ergab eine Erhebung der Uni Wien (SALZBURG24 hat berichtet). Medek schildert, dass die digitale Ausrüstung ein wichtiges Thema ist. Denn: „Die Aktion der kurzfristigen Bereitstellung von digitalen Endgeräten seitens des Ministeriums betraf in erster Linie andere Schultypen. Die Sonderschulen in Salzburg wurden nicht versorgt.“ Dafür unterstützen Organisationen wie die Volkshilfe bei der Ausstattung der Schüler. Diese hat etwa im Herbst Tablets angekauft und an die Sonderschule Radstadt gespendet.

Das Statement der Schulleiterin Cornelia Steinmüller der Sonderschule Radstadt bei der Übergabe des i-Pads : "...

Gepostet von Volkshilfe Salzburg am Montag, 5. Oktober 2020

Erhöhter Arbeitsaufwand an Sonderschulen

Was die Schutzmaßnahmen anbelangt, so setze man die vom Ministerium vorgegebenen Hygienerichtlinien um. Mittlerweile können auch alle Lehr- und Pflegekräfte mit FFP2-Masken ausgestattet werden. Allerdings braucht es bei Kindern mit besonderen Bedürfnissen individuelle Lösungen. Einerseits bestehe die Möglichkeit, Kontakte durch Unterricht in Kleingruppen zu reduzieren. Andererseits gebe es aber auch Schüler, die keine Masken tragen und den Abstand nicht einhalten können. Der Unterricht muss also daran angepasst werden. Für die Lehrkräfte eine tägliche Herausforderung. „Trotz des deutlich erhöhten Arbeitsaufwandes, spüre ich eine große Motivation, diese Situation zu meistern“, betont Medek. Und seine Schüler seien froh, in die Schule kommen zu können. Anhand der Anzahl der anwesenden Kinder zeige sich auch, dass „Eltern auf ein verlässliches System vertrauen können“, so der Schulleiter abschließend.

(Quelle: SALZBURG24/APA)

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