Die Stadtpolitik sei nicht besonders gespalten, der Wahlkampf "lau" und der Spätherbst als Wahltermin nicht so optimal gewesen. Dass sich Umfragen zufolge bereits eine Stichwahl zwischen Preuner und Auinger abzeichnete, habe vor allem bei den Gelegenheitswählern der Eindruck erweckt, sie könnten mit ihrer Stimme nichts mehr bewirken.
„Leichte strukturelle Vorteile“ für Auinger
Die Stichwahl könnte für den Wähler spannender werden, wegen des Kopf-an-Kopf-Rennens zwischen Preuner und Auinger sei die Situation offener, erklärte der Politologe. Mit "Wohlfühlmottos" auf Wahlplakaten wie im bisherigen Wahlkampf seien vermutlich keine Wähler anderer Parteien oder Gelegenheitswähler anzulocken, meinte Heinisch. Bei der Mobilisierung der Wähler rechnete Heinisch für Auinger "leichte strukturelle Vorteile" aus. Im Gegensatz zu Preuner habe dieser aufgrund seines geringeren Bekanntheitsgrades "noch Luft nach oben".
Bürgermeister einer Mitte-Links-Partei in Salzburg Tradition
Umfragen zufolge würden NEOS-Anhänger auch mit der SPÖ liebäugeln, und von den Grün-Wählern könnte auch ein größerer Anteil zur SPÖ wechseln. FPÖ-Wähler hingegen würden weniger bereit sein, einem Kandidaten einer anderen Partei ihre Stimme zu geben. Zudem sei in der Stadt Salzburg ein Bürgermeister einer Mitte-Links-Partei Tradition. "Preuner startet hingegen von einer größeren Basis aus", so Heinisch. Denn das klassische, konservative Bürgertum in der Stadt, werde wieder zur Wahlurne gehen.
Stichwahl: Wahlkarten ab Montag erhältlich
Wahlkarten für die Stichwahl können übrigens ab Montag bestellt und ab Dienstag persönlich abgeholt werden. Für Verwunderung sorgte am Montag im Wahlamt auch, dass zwar 7.593 Salzburger eine Wahlkarte beantragten haben, also durchaus bekundeten, wählen zu wollen, ein Sechstel davon ihre Stimme schließlich aber nicht abgab. Zwar würden erfahrungsgemäß einige wenige Dutzend Stimmen zu spät einlangen, eine Erklärung für die Diskrepanz habe man aber nicht. Auffällig war gestern auch die geringe Zahl an ungültigen Stimmen: Hatten 2014 im ersten Wahlgang 5,6 Prozent ungültig gewählt, waren es gestern nur mehr 0,64 Prozent.
(APA)
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