Führende Mitarbeiter hätten zu sehr günstigen Konditionen GSWB-Wohnungen in der Aiglhofsiedlung für Sozialbenachteiligte bezogen, heißt es. Darüber hat die Wochenzeitung "Salzburger Fenster" am Dienstag berichtet. Der Aufsichtsrat will sich demnach am Donnerstag mit der heiklen Causa befassen – vorher gibt es keine offizielle Stellungnahme.
GSWB hat über 16.000 Wohnungen in Salzburg
Die GSWB ist die größte Wohnbaugenossenschaft in Salzburg und gehört Stadt sowie Land. Insgesamt verfügt man über 16.300 Wohnungen in ganz Salzburg, mehr als die Hälfte davon seien in der Mozartstadt und für ein Viertel davon hält die GSWB das Vergaberecht. Die vorwiegend Zwei- und Dreizimmerwohnungen in der Aiglhofsiedlung gehören zu den günstigsten der Stadt Salzburg, die Miete samt Betriebskosten beträgt zwischen 250 und 350 Euro pro Monat.
Wie werden Wohnungen vergeben?
Nach welchen Kriterien die Sozialwohnungen der GSWB vergeben worden sein sollen, ist unklar. Laut Salzburger Nachrichten (Mittwochsausgabe) hätten die GSWB-Mitarbeiter eine Einkommensspanne von 2.700 bis 4.800 Euro netto im Monat. Gerechtfertigt werden können solche Mietverhältnisse mit dringendem Wohnbedarf als "Zwischenlösung" wegen Krankheit, Scheidung oder Wohnsitzverlegung.
Kritik wegen Wohnungsvergabe
Der Landesrechnungshof kritisiert die undurchsichtige Vergabepraxis schon länger und fordert eine bessere Nachvollziehbarkeit. Die Grünen schlagen in eine ähnliche Richtung: Wirkliche Transparenz bei der Vergabe von geförderten Wohnungen gebe es demnach nur, wenn sämtliche Wohnungen, die mit öffentlichen Geldern errichtet wurden, auch von der Stadt vergeben werden. Die NEOS haben indes in einer Pressemitteilung angekündigt, das Kontrollamt zu beauftragen, um die Vergabepraxis der GSWB in den letzten fünf Jahren zu prüfen. FPÖ-Bürgermeisterkandidat Andreas Reindl fordert indes Aufklärung bei der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag und sieht insbesondere Bernhard Auinger (SPÖ) als stellvertretenden Chef des Aufsichtsrats in der Pflicht.
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