"Ich bin unbegrenzt belastbar und habe kein Talent zur Frustration." Mit diesem legendären Satz beschrieb sich Helga Rabl-Stadler einst selbst. Und diese Charakterzüge würden der einstigen Langzeitpräsidentin der Salzburger Festspiele wohl auch die meisten Weggefährten attestieren. Seit ihrem Rückzug nach der Ausgabe 2021 hat die umtriebige Doyenne der heimischen Kulturmanagerinnen keineswegs den Weg zur Couch angetreten. Den heutigen Geburtstag verbringt sie mit der Familie.
Helga Rabl-Stadler weiter engagiert
Ansonsten fungiert die Salzburgerin seit dem Vorjahr als Sonderberaterin für Auslandskultur im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten und ist Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats für das Archiv der Salzburger Festspiele. Aber in Salzburg wird sie vielfach noch weiterhin einfach "die Präsidentin" genannt – die Juristin und zweifache Mutter ist und bleibt einfach eine Institution, stand sie den Festspielen doch seit 1995 vor. Und von diesem Posten kann man wie vom Papstamt zwar zurücktreten, der Titel lässt sich indes nicht so leicht abschütteln.
Langzeitpräsidentin der Salzburger Festspiele
Mit Klugheit, Charme, Durchsetzungskraft und viel Energie waltete Rabl-Stadler über ein Vierteljahrhundert über "Geld und Spiele" in der Hofstallgasse. Ihre Domäne war das Werben um Sponsorengelder bei den Vertretern der Wirtschaft, das Repräsentieren einer weltweiten Kulturmarke und diplomatisches Geschick im Umgang mit der Politik, auch und gerade wenn man nicht immer einer Meinung war. Auf diese verantwortungsvollen und teils streitbaren Aufgaben war Helga Rabl-Stadler aufgrund ihrer beruflichen Vergangenheit gut vorbereitet.
Die am 2. Juni 1948 in Salzburg geborene Tochter von Ex-ORF-General Gerd Bacher absolvierte 1966 die Matura am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium in Salzburg mit Auszeichnung. Vier Jahre später schloss sie ihr Jusstudium, das sie mit ausgezeichnetem Erfolg beendete, mit dem Doktor der Rechte ab.
Erste Innenpolitikkolumnistin
Rabl-Stadler studierte auch einige Semester Publizistik, war ihr ursprünglicher Berufswunsch doch der Journalismus. Ihre berufliche Karriere begann die Jubilarin entsprechend in der Lehrredaktion der "Presse". Später wechselte sie zur "Wochenpresse" und schließlich zur Tageszeitung "Kurier". Dort schrieb sie von 1974 bis 1978 als erste weibliche Innenpolitikkolumnistin für die Rubrik "Politik von innen". 1977 heiratete sie ihren Kollegen Peter Rabl, den späteren Chefredakteur des "Kurier". Aus der mittlerweile geschiedenen Ehe stammen zwei Söhne.
Unternehmerin, Politikerin und Festspielpräsidentin
Helga Rabl-Stadler (* 2. Juni 1948 in Salzburg) ist eine österreichische Politikerin und Unternehmerin. Sie war von 1995 bis 2022[1] Präsidentin der Salzburger Festspiele. Rabl-Stadler ist die leibliche Tochter des langjährigen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher. Bacher und ihre Mutter Rosl Resmann ließen sich kurz nach ihrer Geburt scheiden. Ihre Mutter heiratete einen Sägewerksbesitzer, dessen Namen (Stadler) sie erhielt. Sie wuchs mit zwei Halbgeschwistern auf, erfuhr von ihrem leiblichen Vater erst im Alter von 21 Jahren und entwickelte dann ein gutes Verhältnis zu ihm.
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(Quelle: apa)
















