Abbau durch spezialisierte Enzyme
Für den Abbau des widerstandsfähigen Kollagens sind hochspezialisierte Enzyme notwendig, sogenannte Kollagenasen. Diese werden auch von bestimmten Bakterien (Clostridien) produziert, die dadurch das Kollagen im Bindegewebe abbauen und sich dadurch rasch ausbreiten können. So verursacht etwa "Clostridium tetani" Wundstarrkrampf (Tetanus). An der Uni Salzburg ist es nun den Doktoranden Ulrich Eckhard und Esther Schönauer im Strukturbiologielabor von Hans Brandstetter, der eine Stiftungsprofessur des Landes Salzburg inne hat, gelungen, kristallographisch die Struktur dieser bakteriellen Kollagenase zu bestimmen und den Vorgang des Kollagen-Abbaus enzymatisch und mechanistisch genau zu entschlüsseln. Sie konnten zeigen, dass die Kollagenase wie eine Zange aufgebaut ist. Das ermöglicht dem Enzym, das Kollagen regelrecht mechanisch zu bearbeiten, und zwar abwechselnd zu komprimieren und zu dehnen. Dadurch werden die einzelnen Kollagenfasern voneinander getrennt. Die Salzburger Wissenschafter vergleichen diesen Vorgang mit dem "Kauen". Erst dann kann quasi das "Verdauen" folgen: durch biochemische Spaltreaktionen werden die isolierten Kollagenfäden durchtrennt.Vielzahl biotechnologischer und pharmazeutischer Anwendungen
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