Wie ich mich mit dem Begriff „Nacht" zum ersten Mal auseinander gesetzt habe, hatte ich natürlich viele Bilder und Visualisierungsmöglichkeiten im Kopf. So war ich dann auch zu Beginn der Arbeit auf einem völlig anderen, wie sich dann herausstellte, für mich falschen Weg unterwegs. Ich änderte mein Projekt von Grund auf und kam zu einer besseren Idee, die mich immer mehr herausforderte. Plötzlich kamen Erinnerungen hoch, die für mich und mein Leben enorm bedeutsam sind: ein Auslandssemester in den USA und ein Fotokurs, den ich an der Schule, die ich besuchte, absolvierte und eben auch viele Arbeiten entstanden sind. Ich habe mir also all die Fotos noch einmal angesehen und dabei mehrere Fotos vom Garten meiner Großeltern entdeckt.
Diese Bilder inspirierten mich nun dazu, mehrere übereinander zu legen (mit Hilfe von Transparenzkopien) die eine Art dunkle, geheimnisvolle Bildgestaltung, also eine Art Dämmerungszustand, ergaben. Der Baum in seiner grafischen Klarheit steht in einem außerordentlichen Kontrast zu den eher verschwommenen, changierenden Bildelementen der Raumgestaltung des Gartens. Es wirkt wie ein Suchbild, in dem sich der Betrachter erst zurechtfinden muss. Tagesbilder, die auch Nachtbilder suggerieren und trotzdem faktisch Tagesbilder bleiben. Die Grisaille Malerei war klarerweise die für mich und meine Vorstellung am besten geeignete Maltechnik. So sind nun Erinnerungen zu Bild geworden.
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