Damit ist der Reißzug, der als älteste Standseilbahn Österreichs gilt, noch immer die "Lebensader" für Salzburgs Wahrzeichen. "Die Materialseilbahn war und ist für die Versorgung der Festung unerlässlich. Besonders im Winter, wenn die Festung von sämtlichen Transportwegen abgeschnitten ist", so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP). Das Land Salzburg investiert in die Modernisierung 250.000 Euro. Sechs Betriebe aus der Region werden dabei die Arbeiten durchführen.
Transport von Lebensmitteln und Getränken
Der Reißzug wird wochentags rund zehn bis 15-mal täglich für die Versorgung mit Lebensmitteln oder Baumaterial und für die Entsorgung des Mülls in Betrieb genommen", erläuterte Manfred Stempfer von der Festung Hohensalzburg. Allein für die Getränke, wie etwa das Bier für die Burgschänke und das Festungsrestaurant, seien im Hochsommer bis zu zwei Fahrten nötig.
Pferde, Ochsen oder Häftlinge als Motor
Die Standseilbahn geht auf die Zeit von Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach (um 1460) zurück. Ursprünglich zog man auf der Strecke zwei Kufenschlitten im Gegenverkehr, die dann aber von einer Holzbahn abgelöst wurde. Der Wagen wurde an einem mehr als 300 Meter langen Hanfseil auf den Berg gezogen. Pferde oder Ochsen trieben dabei eine Winde an. "Teilweise mussten auch inhaftierte Häftlinge mit bloßer Muskelkraft antreten. 1910 wurde erstmals ein Motor mit elektrischer Winde eingebaut", so Bernhard Heil, Verwalter der Festung Hohensalzburg.
So lang ist der Reißzug auf Salzburgs Festung
Die Streckenlänge von 180 Metern und der Höhenunterschied von 80 Metern werden auch beim neuen Aufzug gleichbleiben. Allerdings wird der neue Reißzug für eine Nutzlast von 2.500 Kilogramm ausgerichtet sein, die Motorleistung wird 15 Kilowatt betragen. Zudem gibt es zahlreiche Neuerungen bei der Seilbahn- und Elektrotechnik sowie der Infrastruktur. Am kommenden Dienstag beginnen die Sanierungsarbeiten, der neue Reißzug soll dann im Mai in Betrieb genommen werden.
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