Die S-Link-Projektgesellschaft hat am Mittwoch die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für das erste Vorhaben der Lokalbahnverlängerung vom Hauptbahnhof bis zum Mirabellplatz bei der zuständigen Behörde, dem Land Salzburg, eingereicht. Geschäftsführer Stefan Knittel hat die mehr als 8.500 Seiten umfassenden Projektunterlagen persönlich bei der Behörde abgegeben. In den vergangenen zwei Jahren seien über 200 Fachleute an der Erstellung der Unterlagen beteiligt gewesen.
Positiver UVE-Bescheid nötig
In der nun eingereichten Umweltverträglichkeitserklärung seien die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt – also Menschen, Tiere und Pflanzen – ausgearbeitet und detailliert dargestellt worden. Im Rahmen des nun folgenden Verfahrens prüfen unabhängige Sachverständige der Behörde alle umweltrelevanten Wirkungen des Projekts. Die Umweltverträglichkeit wird dann in einem Gutachten beurteilt. Für den Bau ist ein positiver UVE-Bescheid Grundvoraussetzung.

Die S-Link-Projektgesellschaft plant indes weitere öffentliche Informationsveranstaltungen sowie eine Informationskampagne zum eingereichten Bauvorhaben und den Beteiligungsmöglichkeiten der Salzburger:innen im Zuge des Verfahrens.
200 Millionen Euro für ersten Bauabschnitt
Die Projektgesellschaft geht von einer Verfahrensdauer von rund einem Jahr aus. Damit könnten die ersten Bauarbeiten nach einem positiven Bescheid im Jahr 2024 beginnen. Die Fertigstellung der unterirdischen Lokalbahnverlängerung bis zum Mirabellplatz und die Inbetriebnahme könnte damit – abhängig von der Verfahrensdauer – 2028 erfolgen. Dafür wurden zuletzt 200 Millionen Euro veranschlagt, die sich der Bund, das Land und die Stadt Salzburg aufteilen.
Auch bei eisigen Temperaturen ❄️ gehen unsere Bodenerkundungen für die Strecke des S-LINK weiter – derzeit ist das Bohrgerät in der Alpenstraße im Einsatz. ????♂️ #SLINK #SalzburgVerkehr #Salzburg
Gepostet von S-Link Salzburger Regionalstadtbahn am Montag, 19. Dezember 2022
Trassenverlauf bis Hallein 2023 fix?
Unabhängig vom ersten der vier Bauvorhaben zur Verlängerung der Lokalbahn durch das Zentrum der Stadt Salzburg bis nach Hallein (Tennengau), arbeitet die Projektgesellschaft im Rahmen ihres Auftrags an den weiteren Projektabschnitten. Bis Ende 2023 soll nach Abstimmung mit den beteiligten Gemeinden der gesamte Trassenverlauf bis nach Hallein feststehen und bereits eine tiefergehende Planung für die Strecke vom Mirabellplatz bis zur Akademiestraße vorliegen.
Was ist der S-Link?
Der S-Link soll die Stadt Salzburg mit dem Umland im Norden und im Süden bis Hallein verbinden. Es ist ein Schlüsselprojekt des öffentlichen Verkehrs im Salzburger Zentralraum. Umgesetzt von Stadt, Land und Salzburg AG soll das Mega-Bauprojekt Salzburg ins neue Mobilitätszeitalter begleiten. Aufgrund der Verlagerung von motorisiertem Individualverkehr auf den Schienenverkehr, der Reduktion des Parkflächenbedarfs sowie der unterirdischen Führung der Bahntrasse unter der Altstadt, kann knapper urbaner Raum zurückgewonnen werden und steht dem nicht-motorisierten Verkehr zur Verfügung. Letztendlich soll die Lokalbahnverlängerung auch die Aufenthaltsqualität im öffentlich städtischen Raum verbessern. Unklar sind bis dato die anfallenden Gesamtkosten.
Kommentare
StefanNiedermayer
Ich hoffe, dass da auch noch eine Bürgerbefragung, auch wenn die nicht bindend ist, durchgeführt wird, damit der dekadente Blödsinn noch verhindert wird! Die Kosten stehen einfach in keiner Relation zum Nutzen...
WolHu
Wer sagt das es genau so kommt? Wie sich S-Link wirklich auswirken wird kann man noch nicht abschätzen. Ein ganz wichtiger Faktor ist die Taktung und die Anschlußmöglichkeiten. Es muss was passieren, ob S-Link "DIE" Lösung ist, keine Ahnung. Ich würde mich aber nie so weit aus dem Fenster lehnen und sagen das der Nutzen die Kosten nicht rechtfertigen.