Befragt nach der aktuellen Lage in der LGBTIQ-Community gibt Josef Lindner an, dass die Schere weit auseinander gehe: "Teilweise gibt es massive Probleme, wie eine Zunahme bei homophober oder transphober Gewalt. Auf der anderen Seite merken wir auch viel positives, wie am zunehmenden Beratungsbedarf der HOSI Salzburg zu erkennen ist."
Immer mehr Workshops in Firmen
So würden immer mehr Firmen bei der HOSI anfragen, um in Workshops die eigenen Führungskräfte bezüglich diesem Thema zu sensibilisieren und zu schulen. "Wir sind hier in den Firmen oder Institutionen aktiv und schulen die Mitarbeiter etwa auf die richtige Ansprache von Trans- oder Interpersonen hin. Das Thema wird immer wichtiger, wir merken hier eine starke Zunahme", gibt Lindner an.
Eine ähnliche Arbeit verrichtet die HOSI auch an den Schulen. In Workshops werden hier Jugendliche zum Thema Geschlechteridentitäten und Sexualitäten hin aufgeklärt. Lindner: "Auch diese Workshops werden stark nachgefragt. Da merkt man schon, dass das Thema in vielen Gesellschaftsteilen angekommen ist."
Ehe für alle: Kein Zwangs-Outing mehr
In diesem Jahr wurde nun die Ehe für alle umgesetzt und das dritte Geschlecht eingeführt. "Das ist insofern wichtig, weil die eingetragene Partnerschaft – da sie nur homosexuellen Pärchen zustand – immer mit einem Zwangs-Outing einhergehen. Nun steht die eingetragene Partnerschaft aber auch heterosexuellen Paaren offen, wodurch es dieses Zwangs-Outing nicht mehr gibt", erklärt der HOSI-Vorstand.
Künftige Herausforderungen für die HOSI Salzburg
Als größte Herausforderungen für die nächsten Jahre sieht Lindner die Übertragung der Thematik in die Arbeitswelt sowie die Betreuung von geflüchteten LGBTIQ-Personen. "Gerade in diesem Kulturkreis ist oftmals starke Homophobie vorhanden und es gibt Menschen, die in der eigenen Community gemobbt werden", gibt Lindner einen Ausblick. Hier sei die HOSI in den nächsten Jahren gefordert.
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