Die Tat hat sich offenbar in der Nacht auf Donnerstag ereignet. Vermeintliche Neonazis sprühten den Namen „Horst Wessel" auf das Denkmal. Die zwei „S" in Wessels Namen wurden zudem als doppelte Sig-Rune gekennzeichnet, einem klassischen Kennzeichen der damaligen Schutzstaffel (SS). Horst Wessel war SA-Sturmführer und verfasste den Text zum „Horst-Wessel-Lied", das kurz nach seinem Tod zur offiziellen Parteihymne der NSDAP wurde.
Denkmal wird gereinigt
„Der Vorfall spricht leider für sich und kann nur auf das Schärfste verurteilt werden.", heißt es aus dem Büro von Bgm.-Stv. Harry Preuner. Es wurde eine umgehende Reinigung des Denkmals beauftragt. Von der Friedhofsverwaltung wurden die erforderlichen strafrechtlichen Schritte veranlasst. Die Polizei ermittelt noch, ob mit der Schändung des Denkmals am Kommunalfriedhof ein Zusammenhang mit der Beschmierung der Stolpersteine und anderen Vandalenakten in der Stadt Salzburg besteht.
Denkmal in Traunstein beschmiert
Ähnliche Schmierereien ereigneten sich auch im benachbarten Bayern: Unbekannte zerkratzten die Innschrift des zum Gedenken an das während der Herrschaft des Nationalsozialismus erlittene Schicksal der Familie Holzer aufgestellten Gedenksteins. Nach ersten Ermittlungen dürfte sich die Tat bereits in der Nacht von Freitag, 6. auf Samstag, 7. Dezember zugetragen haben. Festgestellt wurde zudem eine Beschädigung an einem Plakatständer in der Bahnunterführung Güterhallenstraße, der anlässlich der Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern" aufgestellt war.
Ob diese beiden Taten in Zusammenhang stehen, ist derzeit nicht geklärt. Die weiteren Ermittlungen hat das für Staatsschutz zuständige Fachkommissariat der Kripo Traunstein übernommen. Wer Hinweise zu diesen gemeinschädlichen Sachbeschädigungen geben kann, wird gebeten, sich bei der Kripo unter der Telefonnummer 0861/98730 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
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