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Mit Comics in den Schulanfang

Salzburger Künstler gestaltet Innenhof der Sonderschule Hallein

Aus grauem Betonplatz wird bunter Spielplatz

Wenn die Schülerinnen und Schüler der Sonderschule Hallein heute Vormittag nach den Sommerferien zum ersten Mal wieder in die Schule kommen, wartet eine ganz besondere Überraschung auf sie. Denn Direktorin Gabriela Wieser hat sich gemeinsam mit dem Salzburger Künstler Gerald "Geri" Herrmann etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

Hallein

"Was lange währt, wird endlich gut" – ein Sprichwort, das wohl nun auch auf den neu gestalteten Innenhof der Sonderschule in Hallein (Tennengau) zutrifft. Denn aus dem ursprünglich grauen, tristen Betonplatz ist jetzt ein bunter Ort zum Spielen entstanden. "Wir haben bestimmt zwei, drei Jahre lang darüber nachgedacht, was wir aus dem Platz machen können. Denn die Kinder haben schon immer hier gespielt und wir wollten ihnen das nicht nehmen", erzählt Direktorin Gabriela Wieser beim SALZBURG24-Lokalaugenschein wenige Tage vor Schulbeginn in der Halleiner Sonderschule.

Sonderschule mit knapp 60 Schüler:innen

Das modern wirkende Gebäude mit Metallverkleidung in der Griesmeisterstraße wurde vor rund 20 Jahren neu gebaut. "Die Schule selbst gibt es schon seit über 70 Jahren", weiß Wieser, die heuer in ihr fünftes Jahr als Direktorin geht. Insgesamt zählt die Sonderschule zehn Klassen mit knapp 60 Schüler:innen, 23 Lehrpersonen plus 14 Pflegepersonen. Dazu kommen Nachmittagsbetreuer:innen und eine Physiotherapeutin.

Sonderschule Hallein / Innenhof, vor Herrmann und nachher, Zwischenstand.

Gepostet von Gerald Herrmann am Montag, 31. Juli 2023

Das ganze Team habe sich immer wieder Gedanken darüber gemacht, wie man diesen "grausigen Schlauch" gestalten könnte. "Wir sind dann irgendwann auf Comics gekommen". Und die ausschlaggebende Verbindung zum Künstler entstand dann schlussendlich über Social Media. "Geri und ich kannten uns zwar, es gab aber keinen Kontakt. Auf Social Media habe ich dann gesehen, dass er plötzlich viel mit Comics macht. Also habe ich ihn dann einfach angesprochen und gefragt. Und er hat zugesagt", lacht sie.

Geri Herrmann lebt und arbeitet seit vielen Jahrzehnten als Künstler in Salzburg. Sein Atelier hat der gebürtige Stadt-Salzburger in Neumarkt am Wallersee (Flachgau), wo er seit 20 Jahren auch wohnt. Der 60-Jährige bezeichnet sich selbst als "Ideenmaschine" – im Körper eines 90-Jährigen und mit dem Geist eines 17-Jährigen. Die Liebe zu den Zeichentrickfiguren war immer schon da, sagt er. "Ich bin seit meiner Kindheit ein totaler Fan von Comics. Das ist mir bis heute geblieben – und ich kenne sie alle."

Kinder suchen sich Comicfiguren selbst aus

Welche Figuren einen Platz an der Innenhofwand der Schule finden sollten, das bestimmten die Schüler:innen selbst. Mit einer Umfrage unter den insgesamt 56 Kindern noch im vergangenen Schuljahr habe man zunächst die Lieblingsfiguren herausgefunden. "Das war anfangs zwar etwas schwierig, da wir 32 Kinder mit erhöhtem Förderbedarf haben. Aber über die Elternarbeit hat das dann doch ganz gut geklappt", schildert die Direktorin. Danach folgte eine Ausstellung, bei der die Schüler:innen Punkte verteilen konnten. Und so waren die acht Comichelden, die man für die Wand benötigte, dann auch rasch gefunden.

"Das spannendste für mich war, dass alle Comics, die die Kinder ausgesucht haben, alte Figuren sind. Von Garfield aus den 70er-Jahren über Spiderman aus den 60ern, bis hin zu Snoopy aus den 50er-Jahren", sagt Herrmann, dessen Werk seit Anfang August fertig ist. "Für mich ist das kein Kunstbereich, sondern meine Planung und Dekoration, um diesen Raum zu gestalten. Die Künstler sind die, die die Figuren erfunden haben." Und dennoch, der Einfluss des Salzburgers ist deutlich zu sehen – und zu spüren. So wurde ein Teil einer alten Malerei nicht übermalt, sondern integriert. Für künftige Ballspiele werden kleine Hunde-Quietschbälle an unterschiedlichen Stellen an der Wand befestigt. "So bekommen die Kinder gleich eine Rückmeldung, wenn sie getroffen haben." Und das wohl Wichtigste: Die Figuren werden von den Kindern nach dem "Malen-nach-Zahlen-Prinzip" noch selbst ausgemalt. "Die Farben stehen für die Kinder schon bereit, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen", so der Künstler.

Wer Geri Herrmanns künstlerische Arbeiten – von Malerei bis hin zu Design und Computergrafik – sehen möchte, kann dies übrigens wenige Meter von der Halleiner Schule entfernt tun. Aktuell stellt er seine Werke nämlich in Kevin's Art Bar (Kuffergasse 5/2) aus.

(Quelle: SALZBURG24)

Aufgerufen am 02.12.2023 um 04:53 auf https://www.salzburg24.at/news/salzburg/tennengau/salzburger-kuenstler-gestaltet-innenhof-der-sonderschule-hallein-145070518

Kommentare

dabertl

Cool 😎👍

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