Österreichweit verletzt sich alle vier Minuten ein Kind bei einem Unfall. 123.500 Kinder bis 14 Jahre erlitten 2017 Verletzungen bei Unfällen. Im Vergleich zu den 124.800 Verletzten im Jahr davor ein leichter Rückgang. Dazu starben 20 Kinder bei Unfällen. Etwa die Hälfte der Unfälle geht jeweils auf den Straßenverkehr zurück. Aufklärungsarbeit müsse vor allem in anderen Bereichen gemacht werden, erklärt Sabine Karolich vom KFV im Gespräch mit SALZBURG24.
Kinder verunglücken immer wieder mit Traktoren
Neben dem Verkehr passiert die zweite Hälfte der Unfälle mit Verletzungen im eigenen Haushalt oder bei Freizeitbeschäftigungen. Auffällig sei eine Häufung von schlimmen Unfällen mit Arbeitsgefährten: Unfälle wie jene am Montag in Tirol, bei dem ein zweijähriger Bub von seinem Vater mit dem Traktor überfahren und getötet wurde. Auch im Salzburger Flachgau wurde im April 2017 ein Zweijähriger bei einem Unfall mit einem Traktor getötet. „Fast jedes Jahr gibt es zwei solcher tödlicher Unfälle. Da müsste man nachjustieren“, fordert Karolich hier Aufklärungsarbeit mit den Eltern.
Wenn Fenster und Pools zur tödlichen Gefahr werden
Auch Pools und Fenster sind eine Gefahrenquelle, bei der es in den letzten Jahren zu mehr Unfällen kommt. Drei Kinder ertranken nach Zahlen des KFV im Vorjahr in Österreich, zwei kamen bei Fensterstürzen ums Leben. „Ein Zaun oder eine Abdeckung ist die einzig wirksame Möglichkeit zu schützen“, sagt Unfallexpertin Karolich. Auch Kindern möglichst früh schwimmen beizubringen, könne das Risiko verringern.
Dazu können geschlossene Fenster Kinder offenbar nicht aufhalten. Kinder seien sehr neugierig und hätten darüber hinaus den Schwerpunkt auf dem Oberkörper, so Karolich. Öffnen sie in einem unbeobachteten Moment das Fenster, kippen sie schnell nach vorne und stürzen ab. Eine Fenstersicherung kann Abhilfe schaffen.
Kleine Ablenkung, große Folgen
Karolich fordert mehr Aufklärung für Eltern. Es solle ein Bewusstsein geschaffen werden, dass „auch eine kleine Ablenkung wie ein Telefonat zu schweren Blessuren führen kann“, meint Karolich abschließend.
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