"Auch, wenn bis jetzt noch eine überschaubare Anzahl an Menschen in der Messehalle 4 Hilfe und Unterstützung sucht, ist es mir wichtig, dass es das Angebot rund um die Uhr und sieben Tage die Woche gibt. Ich bedanke mich bei unseren Partnern von den Einsatz- und Hilfsorganisationen, dass wir damit auf mehreren Ebenen gemeinsam zielgerichtet helfen können", so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) am Donnerstag in einer Aussendung.
Erste Anlaufstelle für Geflüchtete
Die aus der Ukraine geflüchteten Menschen haben im Ankunftszentrum die Möglichkeit sich zu informieren, auszuruhen, medizinisch notversorgen zu lassen, und es wird ihnen bei Bedarf eine Unterkunft vermittelt. Besonders wichtig für jene, die länger bleiben wollen: Bei einer eigenen Polizeidienststelle in der Messehalle können sie sich für den Vertriebenen-Ausweis registrieren lassen.
90 Tage lang dürfen sich ukrainische Staatsbürger ohnehin in Österreich aufhalten. Wer länger bleiben möchte, muss einen Ausweis für Vertriebene beantragen, um beispielsweise Zugang zum Arbeitsmarkt zu erhalten. Jene, die schon in Salzburg sind und noch nicht polizeilich registriert wurden, können das ab sofort nachträglich, in der Salzburger Messe-Halle 4, oder auch in den Bezirkspolizeikommanden in St. Johann im Pongau und Zell am See nach telefonischer Voranmeldung erledigen. Die Zustellung des Dokuments erfolgt dann per Post und kann laut Polizei ein paar Wochen dauern.
Kapazitäten für 280 Menschen
280 Menschen können im Ankunftszentrum gleichzeitig betreut und erstversorgt werden. Neben der Registrierung kümmern sich in der Messehalle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes um jene, die notfallmedizinische oder psychosoziale Hilfe benötigen oder sich einfach bei einer warmen Mahlzeit von den Strapazen der Flucht erholen wollen. Auch eine Ecke für Kinder wurde eingerichtet und lenkt die Kleinsten für eine Weile von den Sorgen ab.
Die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine halten sich derzeit nur vorübergehend in Salzburg auf. Jene, die länger bleiben wollen, können das gleich bei ihrer Registrierung bekanntgeben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas vermitteln vor Ort in der Messehalle Privatquartiere. Gesucht werden nicht nur Unterkünfte für Menschen, die neu aus der Ukraine ankommen. Viele sind schon seit Tagen bei Verwandten oder Bekannten untergebracht, dort ist aber auf Dauer nicht immer genügend Platz für alle vorhanden.
Asylquartier in Tamsweg reaktiviert
Dazu wurde auch das Asylquartier in Tamsweg – vorübergehend diente es als Quarantäne-Unterkunft für Coronainfizierte – rückgewidmet. Ab kommendem Montag stehen die beiden Häuser mit 76 Betten wieder als Quartier für geflüchtete Menschen zur Verfügung.
Die Häuser bestehen aus 19 Wohneinheiten mit Bad und Küche, in denen bis zu vier Personen gemeinsam leben können. Dies ist vor allem für Mütter mit Kindern wichtig. Sie werden rund um die Uhr von Rotkreuz-Mitarbeiter:innen betreut und können sich mit allen Belangen an sie wenden.
Kommentare