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So klingt Salzburger Dialekt-Metal

Volkskultur trifft auf harte Gitarren-Riffs

Was haben mystische Salzburger Sagen, Dialekt, Hubert von Goisern und Heavy Metal gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, der Salzburger Musiker Christian Höll schafft es aber, sie in seinem Band-Projekt Vinsta unter einen Hut zu bringen. Heraus kommt dann eine Richtung, die er „Alpine Metal“ nennt.

Schneeverwehte Landschaften, steile Gebirgshänge, dazu Metalmusik und Dialekt-Gesang: Stimmungsvoll zeigt sich das Video zu dem Song „Oafocha Loda“, das Christian Höll zum Release seines zweiten Albums mit dem Namen „Drei Deita“ veröffentlichte. „Es handelt sich dabei um ein Konzeptalbum. Und um diese Geschichte erzählen zu können, nutze ich eben alpine Motive“, verrät der Tennengauer im Gespräch mit SALZBURG24.

Let the winter hike begin! „Drei Deita“ is out now via Trollmusic, and available at...

Gepostet von Vinsta am Freitag, 18. Oktober 2019

Vinsta: Heavy Metal mit lokaler Musik kombiniert

Die Idee zum alpinen Metal kam dem 32-Jährigen vor etwa fünf Jahren. Dass Heavy Metal mit der lokalen Szene und Gegebenheiten kombiniert wird, ist dabei an sich nichts Neues, wie der Musiker weiter angibt: „Das gibt es schon lange in den skandinavischen Ländern. Ich finde aber unsere Volkskultur sehr spannend, und so habe ich mir gedacht, ich probiere das einfach einmal aus.“

Inspiration in Salzburger Sagen gefunden

Um seine eigene Musik bestmöglich umsetzen zu können, widmete Höll seine Bachelor-Arbeit der Recherche zur Salzburger Volkskultur. „Ich habe mir dabei Salzburgs Sagen genauer angesehen. Die sind mitunter ja sehr düster und mystisch, wie etwa ‚Frau Perchta‘ oder die ‚Rauhnächte‘. Das lässt sich wirklich gut mit Metal kombinieren“, gibt der Musiker an.

Hubert von Goisern als musikalischer Wegbereiter

Musikalische Wegbereiter sieht der Salzburger in Künstlern wie Hubert von Goisern. „Er ist ein Alpenrocker, verbindet also Lokales mit Rockmusik. Das ist von der Herangehensweise ähnlich wie das, was ich mache“, erklärt Höll. Zudem faszinieren den 32-Jährigen Einflüsse aus der Neuen Volksmusik. Wichtig ist ihm dabei allerdings die Ernsthaftigkeit des Projekts: „Viele Menschen denken bei dem Begriff ‚Alpen-Metal‘ schnell mal an eine Party-Bierzelt-Band. Das ist aber absolut nicht der Fall.“

Früher Blasmusik, heute Metal

Und der Tennengauer weiß, wovon er spricht. Aufgewachsen ist er in einer äußerst musikalischen Familie, schon von klein auf spielte Höll Saxophon in der Blasmusik in Annaberg-Lungötz. Später orientierte er sich um, die Nähe zur Salzburger Volksmusik ging aber nie verloren. „Es gibt nach wie vor Einflüsse und Klänge aus unserer Alpenmusik. So findet man typische Jodler und auch ein Hackbrett“, gibt Geigenspielerin und Sängerin Moni Hahn im Interview an, die Höll bei seinem Projekt aushilft.

Erste Shows im neuen Jahr

Das Album schrieb Christian Höll im Alleingang, derzeit ist er dabei, eine Live-Band aufzubauen. „Die Band ist nahezu komplett, wir hatten auch schon die ein oder andere Probe“, so der Musiker. Bis die komplexen Songs allerdings auch auf der Bühne umgesetzt werden können, wird noch ein wenig Zeit vergehen, erste Shows sind dann fürs nächste Jahr geplant.

Die Wartezeit lässt sich am besten mit dem bereits veröffentlichten Album überbrücken. Das passt nämlich bestens zur kalten Jahreszeit.

(Quelle: SALZBURG24)

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