Auf einen gratis Kindergarten am Vormittag haben sich die Parteien des Salzburger Landtags bereits im Jänner geeinigt. In der letzten Sitzung des Landtags vor den Wahlen im April wurde dieses Vorhaben nun endgültig beschlossen. Am 1. April soll es mit der kostenlosen Halbtagsbetreuung losgehen.
Entlastung von 100 Euro pro Monat
Man setze damit einen „großen Meilenstein“ um, meint Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS) heute in einer Aussendung. Alle fünf im Landtag vertretenen Parteien hätten die Initiative der NEOS unterstützt. Familien würden damit um 100 Euro pro Monat und Kind finanziell entlastet werden, rechnet sie vor und betont: „Es ist ein Schritt hin zu einer Chancengerechtigkeit für Kinder und Eltern.“
Der Gratis-Kindergarten im Überblick:
- Halbtagsbetreuung (20 Stunden) kostenlos
- Für drei- bis sechsjährige Kinder
- Für Betreuung in öffentlichen oder privaten Einrichtungen, Kindergärten, in alterserweiterte Gruppen oder bei Tageseltern
- Eltern von über 16.000 Kindern profitieren
Die Kosten von rund 13 Millionen Euro jährlich für den Gratis-Kindergarten werden zur Gänze vom Land Salzburg getragen. Für die Gemeinden entstehen somit keine zusätzlichen Kosten.
Gratis Kindergarten kurz vor Landtagswahl
Möglich machte die überraschende wie rasche Einführung des Gratiskindergartens ein Schwenk von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). Er hatte Ende Jänner im Zuge des laufenden Landtagswahlkampfs bei der jährlichen "Gemeindekonferenz" vor ÖVP-Bürgermeistern die Maßnahme angekündigt. Noch im Dezember hatte die ÖVP einen Antrag der NEOS im Landtag auf Gratis-Kinderbetreuung abgelehnt.
Personalmangel in der Kinderbetreuung
Ob der Gratis-Kindergarten aber den gewünschten Effekt hat und zur Vereinbarkeit von Familie und Vollzeitjob beitragen wird, stellt die Arbeiterkammer Salzburg in Frage. Denn dafür müssten die Einrichtungen unter anderem täglich mindestens neun Stunden geöffnet haben und dürfen nicht mehr als fünf Wochen pro Jahr geschlossen sein. Die AK bezweifelt, dass die derzeitigen Rahmenbedingungen dafür ausreichen werden. Die kürzlich beschlossene Verbesserung des Betreuungsschlüssels sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, es brauche aber auch eine angemessenen Bezahlung vor allem attraktive Rahmenbedingungen für die Arbeit in der Elementarbildung.
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