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Von Schnee zu Sonnenschein

Warum viele von uns heute Kopfschmerzen haben

Rasante Temperaturwechsel wirbeln Kreislauf durcheinander

Kopf, Schmerzen, Migräne, Fau, SB APA/dpa-Zentralbild/Oliver Killig
Der rasche Wechsel von mildem auf kaltes Wetter tut vielen Menschen nicht gut. (SYMBOLBILD)

Die heftigen und kurzfristigen Temperaturschwankungen beeinflussen das Wohlbefinden vieler Menschen. Wie sich das sogenannte Biowetter auf uns auswirkt und wie man sich dagegen rüsten kann, verrät der Salzburger Mediziner Richard Barta im Interview mit SALZBURG24.

Während es gestern und die Nacht über geregnet und in Teilen Salzburgs sogar geschneit hat, strahlt heute wieder die Sonne bei fast schon frühlingshaften Temperaturen. An den kommenden Tagen dürfte das Thermometer sogar an der 20-Grad-Marke kratzen.

Wetterbericht für eure Gemeinde

Das aktuelle Wetter ist ein Auf- und Ab, das vielen Menschen gesundheitlich zu schaffen macht.

 

Was ist Biowetter?

Bahnt sich ein Wetterumschwung an, spüren das viele Menschen oft schon im Voraus, da der Körper mit Symptomen darauf reagiert. Das sogenannte Biowetter macht sich dann häufig durch Kopfschmerzen oder Kreislaufbeschwerden bemerkbar. Es kann ähnlich wie das normale Wetter vorhergesagt werden und berücksichtigt unter anderem auch die Pollenbelastung und Luftqualität. Das bestätigt auch der Salzburger Arzt Richard Barta im Gespräch mit SALZBURG24: "Um diese Zeit kommen immer die gleichen, saisonalen Patienten zu mir in die Praxis."

 

Temperaturwechsel schlägt aufs Gemüt

Am häufigsten seien ältere und vorbelastete Personen vom raschen Wechsel zwischen warm und kalt betroffen. "Dadurch werden oft auch Vorerkrankungen wie Entzündungen wieder akut", weiß der Allgemeinmediziner. Je kurzfristiger sich kühles und mildes Wetter abwechseln, desto härter trifft es die Patient:innen dann auch. Zudem spiele die Wechselwirkung zwischen Psyche und Körper eine große Rolle. "Der Verliebte spürt auch den Zahnschmerz nicht", zeigt Barta ein Beispiel auf. Wen das graue und nasse Wetter plagt, laufe auch eher Gefahr, dadurch krank zu werden. Wobei der Sprung von kalt auf warm – so wie derzeit – mehr Menschen belasten würde.

Wetterumschwung und Migräne

Nicht zu unterschätzen ist zum Beispiel die Gefahr von Migräne-Attacken. Einzelnen Studien zufolge gibt es Zusammenhänge mit starken Temperaturwechseln von über fünf Grad, hoher Luftfeuchtigkeit oder einem Abfall bzw. Anstieg des Luftdrucks. Wissenschaftlich konnte das jedoch nicht vollends geklärt werden, zumal das Wetter laut anderen Studien nur bei einer Minderheit tatsächlichen Einfluss auf die Attacken hat. Fest steht, dass viele Betroffene jedenfalls sensibel auf Temperaturschwankungen reagieren, was zumindest auf Vorboten einer Migräne-Attacke hindeutet.

Was hilft gegen Wetterfühligkeit?

"Das Problem ist, dass wir es nicht mehr gewohnt sind, diesen Temperaturreizen ausgesetzt zu sein. Wir befinden uns durchgehend in beheizten oder klimatisieren Umgebungen", spricht der Mediziner die Wurzel des Übels an. Glücklicherweise könne man sich gegen diese Wetterfühligkeit aber rüsten bzw. vorbeugen. Dafür hat Barta einige Tipps parat.

  • Schlaf ist die beste Medizin: "Alles, was mich fitter macht, hilft natürlich gegen Krankheiten vorzubeugen"
  • Training: Wir müssen uns an Kälte und Wärme gewöhnen. Dafür kann man abwechselnd kalt und warm duschen. Auch Kneippen oder Eisbäder wirken Wunder. Um Hitze besser zu ertragen, könnte man regelmäßig die Sauna aufsuchen oder etwa Infrarotdecken benutzen
  • Muskelaufbau: Auch unsere Muskeln schützen uns vor Kälte. Daher mache Kraft-Ausdauertraining auf jeden Fall Sinn. Am besten natürlich an der frischen Luft
  • Flüssigkeit: "Wie bei Heizkörper reguliert Wasser auch die Temperatur in unserem Körper", erklärt Barta. Darum sei es wichtig, viel zu trinken. Wem eher schnell kalt werde, sollte am besten zu Ingwer-, Zimt oder Wacholder-Tees oder Wasser greifen. Wer eher zum Schwitzen neigt, findet in Zitronenwasser oder anderen kühlenden Tees Abkühlung. Reines Leitungswasser würde auch denselben Effekt haben

Schwankende Pollenbelastung durch Wetterwechsel

In den Niederungen und Flachland haben die aktuellen Schönwetterphasen vorübergehend für starke Beschwerden bei Allergikerinnen und Allergikern vor allem durch Erlenpollen gesorgt. In den höheren und gebirgigen Lagen ist zusätzlich mit zeitweiser hoher Belastung durch Haselpollen zu rechnen, wenn sich Sonnenschein und wärmere Temperaturen durchsetzen.

 

Der ständige Wetterwechsel sorgt für schwankende Pollenbelastung besonders durch Erlenpollen im Flachland und durch Hasel- und Erlenpollen in den höheren Lagen und Innergebirg, so der Salzburger Pollenwarndienst.

Aktuelle Prognosekarten der Erlenpollenkonzentration für den 16.03.2023 für Österreich. Hinweis: Modelle sind nicht...

Gepostet von Pollenwarndienst.at am Mittwoch, 15. März 2023

Pollen-geplagte und wetterfühlige Menschen sind also in den nächsten Tag gut beraten, gut auf ihr Immunsystem zu achten und vorzubeugen. Wir wünschen euch auf jeden Fall, dass ihr mit unseren Experten-Tipps gut durch die Temperaturschwankungen in den nächsten Tagen kommt.

(Quelle: SALZBURG24)

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Aufgerufen am 28.03.2023 um 11:37 auf https://www.salzburg24.at/news/salzburg/wetterumschwung-wirkt-sich-auf-unsere-gesundheit-aus-135432379

Kommentare

Rio

"Denn am Dienstag und Mittwoch erwarten uns Regen und sogar Schneefall mit Temperaturen, die zur Wochenmitte nicht über 6 Grad hinausgehen werden" Und das in der schlimsten Klimakrise aller Zeiten...

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