Die im Volksmund als Winterdepression bekannte Erkrankung, ist Medizinern als Saisonale Affektive Störung (SAD) bekannt. Betroffen davon sind schätzungsweise rund zehn bis 20 Prozent der Bevölkerung, wobei fünf Prozent als wirklich schwer betroffen gelten. Zudem wurde festgestellt, dass mehr Frauen als Männer an einer solchen Depression leiden, gibt Andreas Kaiser im Gespräch mit SALZBURG24 an.
Symptome der Winterdepression
Doch ab wann spricht man von einer Winterdepression? "Es muss einen klaren Zusammenhang zum Eintreten des Winters geben und zwei Mal hintereinander vorkommen", so Kaiser weiter. Dazu kommen noch typische Beschwerden wie Heißhunger, eine gedrückte Stimmung, ein niedriges Energieniveau und Ängstlichkeit. Gerade beim Heißhunger unterscheidet sich die Winterdepression von der normalen Depression, denn Letztere ist eher von Appetitlosigkeit geprägt.
Veränderung im Hormonhaushalt
Die Gründe für eine Winterdepression sind dabei unterschiedlich. "Jedes Mal, wenn sich die Jahreszeit ändert, steht unser System unter Stress. Dem muss man aktiv mit Bewegung entgegenwirken", erklärt Kaiser. Vor allem aber vermuten Mediziner eine Veränderung im Hormonhaushalt des Körpers. Kaiser: "Gerade das Serotonin ("Glückshormon") und das Melatonin (steuer Tag-Nacht-Rhythmus) stehen hier unter Verdacht. Es wird angenommen, dass das Serotonin reduziert vorhanden ist und dem Hormonhaushalt einen Strich durch die Rechnung macht."
Mangel an Licht schlägt auf die Stimmung
Aber auch der Mangel an Licht dürfte sich auf die Stimmung der betroffenen auswirken. "Weniger Licht ist natürlich eine Herausforderung für den Körper. Deshalb gibt es zur Behandlung auch eine Lichttherapie", gibt der Mediziner an. Verwendet werden dabei spezielle Lampen, die eine Lichtstärke von 10.000 Lux aufweisen. Um einen Effekt zu erzielen, muss man sich mindestens eine halbe Stunde am Tag einer solchen Therapie unterziehen. Die kostspieligen Lampen können übrigens im Handel erstanden werden.
Einzig auf die Abwesenheit von Licht ist eine Winterdepression natürlich nicht zurückzuführen. In wenigen Fällen ist es zudem möglich, dass sich eine saisonale Depression in eine echte Depression auswächst. In einem solchen Fall muss man laut Kaiser mit Medikamenten behandeln und einen Arzt aufsuchen.
Mittel gegen Winterdepression
Als bestes Mittel gegen die Winterdepression sieht Kaiser aktives Entgegenwirken: "Grundsätzlich muss ich mein System am Laufen halten. Das funktioniert am besten durch Sport, soziale Kontakte, weniger Alkohol und richtige Ernährung. Damit ist man gut beraten und das wird für die meisten gute Ergebnisse bringen."
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