Ab 14.00 Uhr wurde zuvor bei leichtem Nieselregen auf dem Christian-Broda-Platz vor dem Westbahnhof zu einem "Neujahrsempfang" für die neue Bundesregierung geladen. Organisiert wurde die Demonstration von der Plattform für eine menschliche Asylpolitik, der Offensive gegen Rechts und der Plattform Radikale Linke. Gemeinsam wirft man Schwarz-Blau rassistische, rechtsextreme und neofaschistische Tendenzen vor.
20.000 Teilnehmer bei Demo gegen Schwarz-Blau
Rund 20.000 Teilnehmer haben am Samstag nach ersten Angaben der Polizei in Wien an einer Großdemonstration gegen die ÖVP-FPÖ-Regierung teilgenommen. Der Demonstrationszug reichte über die gesamte Innere Mariahilfer Straße.
"Eine exakte Schätzung der Teilnehmerzahl war schwierig, das sich auch zahlreiche Schaulustige und Einkäufer auf der Straße befanden", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger der APA. Die Demonstration war kurz nach 15.00 Uhr am Christian-Broda-Platz vor dem Westbahnhof gestartet. Als die Demospitze bereits in die Babenbergerstraße nahe dem Ring kam, setzten sich die letzten Teilnehmer am Westbahnhof erst in Bewegung. Sie zogen, umgeben von zahlreichen Schaulustigen Richtung Innenstadt. Die Veranstalter sprachen sogar von bis zu 80.000 Teilnehmern. Die Schlusskundgebung begann gegen 16.30 Uhr am Heldenplatz.
"Omas gegen Rechts" und schwarzer Block
Polizeilich relevante Vorfälle gab es vorerst keine, lediglich im rund 200 Personen umfassenden schwarzen Block wurden einzelne pyrotechnische Gegenstände gezündet und Eier geworfen. Unmittelbar vor dem schwarzen Block marschierte übrigens eine Gruppe "Omas gegen Rechts".
Warnungen vor "neuen Faschisten"
Michael Genner von der Plattform für eine menschliche Asylpolitik erinnerte daran, dass Christian Broda, Namensgeber des Versammlungsortes, nicht nur Justizminister, sondern auch Widerstandskämpfer war. Genner gab sich kämpferisch: "Dieses unser Land wird nicht von den neuen Faschisten erobert werden."
Brigitte Hornyik von der Initiative 20.000 Frauen kritisierte: "Sozialabbau trifft Frauen besonders schmerzlich." Die Regierung preise Frauen als Mütter, verweigere insbesondere Alleinerzieherinnen aber die reale Unterstützung.
Initiativen fordern Rücktritt von Innenminister Kickl
Auch Flüchtlingsinitiativen sowie zahlreiche Schüler und Studenten waren vertreten. "Hoch die internationale Solidarität" skandierten die Teilnehmer und forderten den Rücktritt von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ). Zwischenfälle gab es keine, auch die Polizei erwartet einen lautstarken, aber friedlichen zivilgesellschaftlichen Protest.
(APA)
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