Erschreckende Zustände

2.900 Rinder in Schiff vor türkischer Küste gefangen: Zahlreiche Tiere tot

Veröffentlicht: 14. November 2025 10:59 Uhr
2.900 Rinder aus Uruguay sind seit mehreren Wochen vor der türkischen Küste in einem Transportschiff gefangen. Zahlreiche Tiere sind laut einer deutschen Tierschutzorganisation bereits an Bord verendet.

Tausende Rinder aus Uruguay müssen seit Wochen an Bord eines Schiffes vor der türkischen Küste ausharren. Der Viehtransport dürfe unter anderem wegen fehlender Dokumente nicht in der Türkei ausladen, teilte das Kommunikationsdirektorat des Landes mit. Mindestens 48 der 2.900 Tiere an Board seien bereits verendet, sagte die deutsche Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation unter Berufung auf Angaben von vor einer Woche. Diese Zahl könnte inzwischen gestiegen sein.

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Laut Angaben der Organisation von Freitag stach das Viehtransportschiff Spiridon II vor knapp zwei Monaten in See und kam am 22. Oktober vor der Küste der Stadt Bandirma im Marmarameer an. Einen Tag zuvor hätten 15 Unternehmen den Import der Tiere beantragt, teilte das türkische Kommunikationsdirektorat mit. Weil aber etwa Chips oder Ohrmarken fehlten und 469 der Tiere nicht mit zuvor eingereichten Listen übereinstimmten, sei dies abgelehnt worden. Dagegen hätten die Antragssteller Einspruch eingelegt.

Bei einer Untersuchung an Board sei festgestellt worden, dass 140 der Tiere auf der Reise Kälber geboren hätten, zitierte der Oppositionspolitiker Turhan Cömez aus Gerichtsdokumenten. 90 der Kälber seien nicht auffindbar. Dutzende Tiere seien bereits auf dem langen Weg in Richtung Türkei umgekommen.

Tierschützer: Situation an Bord denkbar schlecht

Die Tiere müssten sofort tierärztlich untersucht und entladen werden, forderte Animal Welfare Foundation die zuständigen Behörden auf. Der Schiffseigner hatte sich nach der Ablehnung an die Tierschützer gewandt. Da auf Aufnahmen schwarz-weiße Tiere zu sehen seien, dürfe es sich um Tiere aus der Milchindustrie handeln, hieß es.

Zu Beginn der Woche durfte das Schiff kurz andocken. Auf Bildern war zu sehen, wie dabei etwa Heuballen aufgeladen wurden. Die Situation an Board sei dennoch denkbar schlecht, so die Tierschützer. Man gehe davon aus, dass Futter und Wasser knapp seien, auch die Belüftung solcher Schiffe sei insbesondere in den tiefergelegenen Decks nicht gut. Sie seien zudem nicht darauf ausgerichtet, die Tiere so lange zu beherbergen.

(Quelle: apa)

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