Die Zahlen seien "erschütternd", so Jean-Marc Sauvé, Präsident der Unabhängigen Missbrauchskommission in der Kirche (CIASE), am Dienstag in Paris.
Opfer leider unter Folgen
80 Prozent der Opfer seien Buben im Alter zwischen 10 und 13 Jahren gewesen, 20 Prozent Mädchen unterschiedlicher Altersgruppen. Bei den Taten habe es sich in fast einem Drittel der Fälle um Vergewaltigungen gehandelt. "Die Zahlen sind erschütternd und können nicht folgenlos bleiben", sagte der Kommissionspräsident. Die Opfer hätten Leiden, Isolation und oft auch Scham und Schuldgefühle erlitten. Knapp die Hälfte von ihnen litten auch nach vielen Jahren noch unter den Folgen.
"Für Verbrechen bezahlen"
Der Gründer des Opferverbandes La Parole Libérée (Das befreite Wort), François Devaux, mahnte die Kirche bei der Vorstellung des in Frankreich mit Spannung erwarteten Berichts: "Sie müssen für alle diese Verbrechen bezahlen." Dabei werde es um Milliardensumme gehen.
Bischofskonferenz kündigt Konsequenzen an
Die Französische Bischofskonferenz wiederum kündigte nach der Vorstellung der Studie Konsequenzen an. "Angesichts so vieler zerrütteter, oft zerstörter Leben schämen wir uns und sind entrüstet", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Éric de Moulins-Beaufort, am Dienstag. Man werde alle erforderlichen Schritte einleiten, damit sich ein solcher Skandal nicht wiederhole. Auf der Sitzung der Kirchengremien im November sollten Maßnahmen getroffen werden.
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