Das Einkommen der Landwirtschaft je Arbeitskraft ist heuer schon zum dritten Mal in Folge gegenüber dem Vorjahr gesunken, diesmal real um 2,4 Prozent. Davor hatte es aber auch Jahre mit starken Zuwächsen gegeben, sodass das Faktoreinkommen je Arbeitskraft heute real trotzdem um 5,7 Prozent höher ist als vor zehn Jahren und nominell sogar um 26,3 Prozent. Das liegt aber vor allem daran, dass die Anzahl der Beschäftigten in der Landwirtsschaft seit 2004 von gut 151.000 auf zuletzt rund 120.600 gesunken ist. Der heurige Rückgang wird auf 1,7 Prozent geschätzt.
Dabei darf das landwirtschaftliche Faktoreinkommen nicht mit den typischen Einkommen der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft verwechselt werden: Es errechnet sich aus dem Produktionswert einschließlich Förderungen, vermindert um Vorleistungen, Abschreibungen und Abgaben - was übrig bleibt, steht zur Entlohnung der Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital zur Verfügung.
Der Großteil der Agrareinkommen - 69 Prozent - stammt aus Agrarförderungen, obwohl diese gegenüber dem Vorjahr um 5,4 Prozent gesunken sind, wie aus ersten Ergebnissen der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung hervorgeht.
Insgesamt hat die heimische Landwirtschaft heuer nach vorläufigen Berechnungen Güter und Dienstleistungen im Wert von rund 7 Mrd. Euro produziert, um 0,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Erntemengen waren heuer -außer im Weinbau - deutlich höher als im Vorjahr. Allerdings gaben die Erzeugerpreise deutlich nach, deshalb war die pflanzliche Produktion wertmäßig ebenso wie die tierische Erzeugung um 0,8 Prozent geringer als 2013. Die Milchproduktion wurde ausgeweitet und auch die Milchpreise lagen im Jahresmittel über dem Niveau des Vorjahres.
In den 28 EU-Ländern ist das landwirtschaftliche Realeinkommen je Arbeitskraft nach ersten Schätzungen von Eurostat heuer um 1,7 Prozent gesunken. Seit 2005 ist es um 34,4 Prozent gestiegen. Heuer gab es die stärksten Zuwächse in Slowenien, Ungarn und Tschechien, während die Bauerneinkommen in Finnland heuer real um mehr als ein Fünftel gefallen sind. Starke Einbußen mussten auch die Bauern in Litauen, Belgien, Italien, Estland und Dänemark hinnehmen.
Real am meisten profitiert haben in den letzten zehn Jahren die Landwirtschaftssektoren der neuen EU-Länder. So haben sich die Einkommen der Bauern in der Slowakei, Ungarn und Bulgarien ungefähr verdoppelt. Ein Ausreißer unter den alten EU-Ländern ist Holland, wo die landwirtschaftlichen Einkommen pro Arbeitskraft um mehr als die Hälfte gestiegen sind.
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