Elf Überlebende seien aus den Trümmern geborgen worden, sagte Bürgermeister Marco Bucci dem Fernsehsender SkyTG24. Unter den Toten soll auch ein Kind sein. Der Polcevera-Viadukt, im Volksmund nach dem Architekten Riccardo Morandi auch Ponte Morandi genannt, überquert unter anderem Gleisanlagen und ein Gewerbegebiet im Westen von Genua.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa stürzte die Brücke in mehr als 40 Metern Höhe ein. Laut Feuerwehr handelt es sich um den Ponte Morandi, der auch als Polcevera-Viadukt bezeichnet wird und unter anderem Gleisanlagen und ein Gewerbegebiet überquert. Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli sprach von einer "gewaltigen Tragödie". "Ich beobachte mit größter Besorgnis, was in Genua passiert ist und was wie eine gewaltige Tragödie aussieht", schrieb der Politiker der Partei Fünf Sterne bei Twitter.
Dutzende Autos sind unter der eingestürzten Autobahnbrücke in #Genua begraben, berichtet Italien-Korrespondentin @elltra @ARDRoma @tagesschau @DasErste pic.twitter.com/hCYF2axvd4
— mittagsmagazin (@mittagsmagazin) 14. August 2018
Fahrzeuge in die Tiefe gerissen
Am Unglücksort bot sich ein Bild der Verwüstung: In der zur A10 gehörenden Morandi-Brücke klaffte eine riesige Lücke. Italienische Medien berichteten, dass sie auf einer Länge von rund 200 Metern eingestürzt sei. Laut Feuerwehr stürzten die Trümmer auf Bahngleise. Bei dem unter der Brücke liegenden Stadtteil handelt es sich um ein von Industrie und Gewerbe geprägtes Gebiet. Die Rettungskräfte waren im Großeinsatz. Retter suchten mit Hilfe von Spürhunden nach weiteren Opfern. Auf Bildern waren von tonnenschweren Trümmern zerquetschte Fahrzeuge zu sehen.
Salzburg24
Brücke bei Genua teilweise eingestürzt
Der jüngste Einsturz ist eines der schwersten Brückenunglücke in Italien seit Jahren. Die Infrastruktur des Landes ist nach jahrelanger Wirtschaftskrise stellenweise stark überholungsbedürftig. Die Brücke der Autobahn A10 sei gegen 11.30 Uhr MESZ bei strömendem Regen eingebrochen. Ein Augenzeuge sagte dem Sender Sky Italia, er habe "acht oder neun" Fahrzeuge auf der Fahrbahn gesehen, als sie zusammengebrochen sei.
Das Bauwerk stammt aus den 60er Jahren, vor zwei Jahren wurden Arbeiten an ihr vorgenommen. Auf einem Video, das die italienische Polizei ins Internet stellte, sind zwei Teile einer abgebrochenen Brücke zu sehen. Zwischen beiden Seiten klafft eine riesige Lücke. In einem anderen Video sind Stimmen von Menschen zu hören, die aus der Ferne den Einsturz sehen und geschockt aufschreien.
Kommentare