Der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu und der Chef der Anwaltskammer Metin Feyzioglu blieben der Veranstaltung aus Protest fern. Zur Begründung sagte Kilicdaroglu in einem am Donnerstag erschienenen Interview mit der Tageszeitung "Hürriyet": "Die Eröffnung des Justizjahres kann nicht im Palast des Präsidenten stattfinden, der Anführer der Exekutive ist. Das ist mit dem Prinzip der Gewaltenteilung nicht vereinbar." Auch Feyzioglu bemängelte die Eröffnung im Präsidentenpalast. "Das stört uns. Das schadet der Türkei."
Feyzioglu hatte Erdogan in den vergangenen Jahren öfter kritisiert. Im Mai 2014 verließ Erdogan, damals noch Ministerpräsident, erbost eine Justizfeier, weil Feyzioglu in seiner Rede unter anderem Angriffe auf die Meinungsfreiheit kritisierte.
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen nach dem Putschversuch sitzen nach offiziellen Angaben von Anfang August mehr als 13.000 Verdächtige in Untersuchungshaft.
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