"Peter Hochegger wurde direkt in der Klinik verhaftet und von der Polizei abgeholt", meinte dessen Anwalt Karl Schön im Gespräch mit der APA. Das bestätigte mittlerweile auch Christina Salzborn, die Sprecherin des Wiener Straflandesgerichts. Demnach wurde der Haftbefehl kurz nach 12.00 Uhr vollzogen. Dabei habe es "keine weiteren Vorkommnisse" gegeben, sagte Salzborn.
Muss Hochegger in U-Haft?
Hochegger wurde am Nachmittag in die Justizanstalt Graz-Jakomini überstellt. Die Justiz hat nun 48 Stunden Zeit um zu entscheiden, ob über den Ex-Lobbyisten die U-Haft verhängt wird. Die Haftverhandlung wird der zuständige Wiener Richter am Donnerstag vermutlich in Form einer Videokonferenz durchführen.
Hochegger hätte am vergangenen Dienstag zu einem Straffestsetzungs-Termin in einem Telekom-Verfahren im Wiener Straflandesgericht erscheinen sollen. Auf sein Fernbleiben, das sein Anwalt mit einem psychischen Zusammenbruch in der Schweiz und einer unerlässlichen Behandlung Hocheggers in Basel begründete, reagierte die Staatsanwaltschaft mit einem Antrag auf Erlassung eines Haftbefehls wegen Fluchtgefahr.
Kritik von Hocheggers Anwalt
Dass diesem Haftbefehl stattgegeben wurde, kritisierte Hocheggers Verteidiger mit scharfen Worten."Die Justiz hat dem öffentlichen Druck nachgegeben. Man stellt hier das Strafbedürfnis über die Gesundheit eines Menschen", sagte Schön. Sein Mandant sei psychisch sehr angeschlagen und habe sich deshalb freiwillig und von sich aus von der Schweiz in die auf Rehabilitation bei psychischen Erkrankungen Klinik St. Radegund begeben. Man habe dem Wiener Landesgericht die entsprechenden Unterlagen vorgelegt und außerdem zugesichert, dass Hochegger zum neuen Verhandlungstermin am kommenden Dienstag erscheinen wird.
(APA)
Kommentare