Dass Kern mit eigenen Themen abseits der Flüchtlingsdiskussion neue Akzente in der heimischen Innenpolitik setzt, ist dem neuen SPÖ-Chef nur bedingt gelungen. Die Flüchtlingskrise sowie die BP-Wahl machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Auch zwei außenpolitische Themen prägten Kerns erste 100 Tage: Zuerst die Briten, die mehrheitlich für einen Austritt aus der EU stimmten, danach die diplomatischen Verstimmungen mit der Türkei nach dem Putschversuch.
Unter Kerns Top-10-Themen sind nichtsdestotrotz auch drei von ihm selbst gesetzte Schwerpunkte. Dies sind einerseits sein bei Amtsantritt präsentiertes Grundsatzprogramm, Stichwort "New Deal", anderseits mit der Wertschöpfungsabgabe und der Start-up-Förderung auch zwei wirtschaftspolitische Themen.
Kerns anfänglicher Medienhype mit fast 900 Beiträgen in seiner ersten Woche als Kanzler ist mittlerweile - nach nun 14 Wochen - weitgehend abgeebbt. In den vergangenen Wochen wurde er nur noch in wöchentlich rund 300 Zeitungsberichten namentlich erwähnt. Kern liegt damit aber noch immer deutlich vor den anderen zuletzt am stärksten präsenten Politikern wie Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Außenminister Sebastian Kurz (beide ÖVP).
APA-DeFacto, die Medienbeobachtungstochter der APA, wertete insgesamt 5.960 Beiträge in österreichischen Tageszeitungen sowie in Radio- und Fernsehnachrichten aus, in denen Christian Kern vor kam und ordnete diese Medieninhalte einzelnen Themenblöcken zu.
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