- Corriere della Sera: "Österreich ist geschockt. Normalerweise ist man gewöhnt, Szenen von Migranten zu sehen, die auf Flüchtlingsboote gepfercht in Richtung Italien und Griechenland unterwegs sind. Die Leichen sind ansonsten im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge. Doch jetzt geschieht das Flüchtlingsdrama im eigenen Land. (...) Es handelt sich um die erste Tragödie dieser Art in Österreich, in dem bisher keine gewalttätigen Demonstrationen gegen Migranten oder Angriffe auf Flüchtlingseinrichtungen wie in Deutschland stattgefunden haben."
- La Repubblica: "Der Lkw mit unzähligen Leichen in Österreich ist fast ein makaberer Streich an dem Tag, an dem in Wien - weniger als eine Stunde von dem verfluchten Fundort an der Autobahn entfernt - Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs von acht Balkanländern über eine Strategie zur Flüchtlingsbewältigung beraten."
- La Stampa: "Normalerweise ereignen sich Flüchtlingstragödien inmitten des Mittelmeerraums (...) doch diesmal geschieht das Drama auf dem Festland, im Herzen Europas, entlang der Autobahn vor den Augen derjenigen, die vom Urlaub zurückkehren. Das Drama spielt sich vor den Augen der Welt ab."
- Il Messaggero: "Nach dem Leichenfund auf der A4 wollen weder europäische Länder, noch Balkanstaaten die Verantwortung für die Flüchtlingskrise übernehmen. Das Schreckgespenst einer 175 Kilometer langen ungarischen Mauer und eines neuen extremistischen Rassismus wird konkreter. Dafür gibt es bei der Westbalkan-Kongress in Wien Fortschritte bei der EU-Annäherung Serbiens und bei Projekten im Bereich Energie und Infrastruktur."
- Il Giornale: "Eine Flüchtlingstragödie nach der anderen. Europa schaut den Verzweifelten zu, die ihr Leben bei der Reise nach Europa verlieren. Ironie des Schicksals: Während die österreichische Polizei den makaberen Fund auf der A4 machte, war in Wien eine internationale Konferenz zur Flüchtlingsproblematik mit Angela Merkel im Gange."
(APA)
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