Der Mann hatte schwerste Kopfverletzungen erlitten. Gerhard Rieglthalner von der Alpinpolizei sagte, dass die Bergung bis in die frühen Morgenstunden dauern könnte. Es müssen enge Passagen aufgebohrt oder gar gesprengt werden. Die Bergung des Leichnams werde zumindest bis Mitternacht dauern. Das Versorgungszelt mit Strom und Kommunikation bleibt für die Dauer der Bergung am Berg stehen.
Unfall dürfte bei Sicherung mit Seil passiert sein
Rieglthalner schilderte, dass der niederösterreichische Forschungspartner den Verletzten noch versorgt hatte, ihn dann jedoch zur Alarmierung der Einsatzkräfte zurücklassen musste. Der Unfall dürfte bei der Sicherung eines Seils passiert sein, hieß es seitens der Rettungskräfte.
Ein Forscher-Duo ist in der Nacht auf Dienstag in einem Höhlensystem am Hochstadl nahe dem obersteirischen Mariazell in Not geraten. Einer von ihnen, ein Tscheche, stürzte gegen 23.00 Uhr ab und dürfte sich dabei vorerst schwer verletzt haben, so die Polizei Dienstagmittag in einer ersten Information. Sein Partner, ein Österreicher, stieg alleine aus der Höhle aus und holte Hilfe.
Rund 70 Rettungskräfte und zwei Hubschrauber waren am Dienstagmittag im Einsatz. Der Zustieg zur Unfallstelle dauert laut Alpinpolizist Gerhard Rieglthalner eineinhalb bis zwei Stunden. Ein erstes Team aus fünf Rettungskräften war seit etwa zweieinhalb Stunden in der Höhle am Weg zum Verletzten. Ein zweites Team aus fünf Rettern ist ebenfalls bereits unterwegs.
Erfahrene Höhlenforscher am Hochstadl unterwegs
Bei den beiden Forschern handelt es sich nach ersten Auskünften um sehr erfahrene Höhlenforscher, sagte Riegelthalner. Sie waren seit Samstag in der Höhle mit der Erforschung neuer Gänge im Bereich des auf 1.919 Meter Seehöhe gelegenen Hochstadl unterwegs.
Höhlensystem ist rund 10,5 Kilometer land
Franz Tributsch, Ortsstellenleiter der Bergrettung Mariazeller Land, erklärte im APA-Gespräch, dass der Tscheche im sogenannten Warwas-Glatzen-Höhlensystem im Gebiet der Kräuterin abgestürzt sei. Das System ist rund 10,5 Kilometer lang. Laut Tributsch sei die Höhle nicht sehr tief und ziehe sich eher horizontal in den Berg. Abstiege in der Höhle sind bis zu 30 Meter hoch.
Schwierige Bedingungen für Rettungseinsatz
Der Ortsstellenleiter schilderte, dass die Bergrettung gegen 3.00 Uhr alarmiert wurde und seit den Morgenstunden ein Zelt in der Nähe des Einstiegs auf etwa 1.400 Meter Seehöhe aufgebaut hat. Die Bergrettung kümmert sich um Transport und Versorgung. Das Zelt wurde vorsorglich aufgebaut, falls die Rettung bis in die Nacht andauert. Die Bedingungen gestalteten sich schwierig, da auch rund zehn Zentimeter Schnee liegen.
(APA)
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