Internationale Finanzinstitutionen sollten sich daher verstärkt damit beschäftigen, diese Modelle besser in die weltweite Finanzierungsstruktur zu integrieren, so Schäuble bei dem Finanzministertreffen der führenden Industrie- und Schwellenländer (G-20) in Ankara. Schäuble bezog sich dabei auf Beratungsergebnisse einer G-20-Arbeitsgruppe "Investitionen und Infrastruktur", die in Berlin getagt hatte.
Islamische Finanzierungsmodelle verlangen in der Regel für Kreditgeschäfte den Bezug auf konkrete Güter und Vermögensteile wie etwa Landbesitz oder Immobilien. Hintergrund ist, dass für sie gemäß dem Koran ein Zinsverbot gilt. Auch Spekulationen oder die Übernahme erkennbar größerer Risiken ist untersagt.
Insgesamt bewertete die G-20-Arbeitsgruppe dieses Feld als interessant für die Beschaffung von Investitionsmittel. "Wir brauchen alle ein besseres Verständnis der Risiken und der Rolle der islamischen Finanzierung", forderte Schäuble.
In der Arbeitsgruppe ging es auch um die Mobilisierung von mehr privaten Investitionen und der Verbesserung der Finanzierungsbedingungen für kleine und mittlere Firmen. Für die Unternehmen wurde Schäuble zufolge ein "Finanz-Aktionsplan" entworfen. Er sieht vor, dass solche Firmen Kredite auch gegen bewegliche Vermögensteile, wie Maschinen und Anlagen, als Sicherheit erhalten sollten. Zudem sei ein wirksames Insolvenz-Regime nötig, um Risiken für Investoren und Gläubiger zu mindern.
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