Großbritannien spricht sich für die Lieferung von Panzern und Flugzeugen an die Ukraine aus. "Schwere Waffen, Panzer, Flugzeuge - wir graben tief in unseren Beständen, steigern die Produktion", wird Außenministerin Liz Truss in einer für Mittwochabend geplanten Rede sagen. "Wir können uns nicht zurücklehnen: Das Schicksal der Ukraine bleibt in der Schwebe." Weitere Details zu Lieferungen geht aus der Mitteilung ihres Ministeriums nicht hervor.
Johnson unterstützt ukrainische Angriffe gegen Russland
Premierminister Boris Johnson hatte am Dienstagabend gesagt, Großbritannien und andere Staaten würden trotz russischer Warnungen die Ukraine weiter mit Geheimdienstinformationen, Ausbildung und Waffen "in NATO-Qualität" versorgen. Er unterstützte zudem ukrainische Angriffe auf Ziele in Russland. "Sie werden von russischem Territorium aus angegriffen. Sie haben ein Recht, sich zu schützen und zu verteidigen", sagte Johnson dem Sender TalkTV.
Putins Erfolg könnte "schreckliche Folgen" haben
Laut Redetext warnt Außenministerin Truss mit Nachdruck vor einem russischen Sieg. "Wenn Putin Erfolg hat, wird es in ganz Europa noch mehr Elend sowie schreckliche Folgen in der ganzen Welt geben. Wir würden uns nie wieder sicher fühlen", wird Truss nach Angaben ihres Ministeriums sagen. "Wir müssen also auf lange Sicht vorbereitet sein und unsere Unterstützung für die Ukraine verdoppeln." Das Ziel der NATO-Staaten, jährlich mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung auszugeben, müsse "der Fußboden, nicht die Decke" sein.
Im Parlament hatte Truss am Dienstagabend auch mit Blick auf Deutschland klare Schritte für eine Unabhängigkeit von russischen Energielieferungen gefordert. "Wir beenden alle Importe von Kohle, Öl und Gas bis Ende 2022. Wir wollen einen Zeitplan von anderen sehen, um das Gleiche zu tun", sagte Truss, ohne die deutsche Bundesregierung zu nennen. Putin dürfe keine Mittel erhalten, "um seine Kriegsmaschinerie zu versorgen", sagte die Außenministerin. Großbritannien hat nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace seit Kriegsbeginn 220 Millionen Pfund (260 Mio. Euro) für Ölimporte aus Russland gezahlt.
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