"Es werden immer zwischen hundert und 300 unserer Unterstützer auf dem Platz sein", sagte einer der Organisatoren. Die Demonstranten fordern ein Ende der Korruption, den Rücktritt von Präsident Timofti sowie vorgezogene Neuwahlen.
Moldau steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Die Politik spaltet sich in ein proeuropäisches und ein prorussisches Lager. Die Regierung will das landwirtschaftlich geprägte Moldau in die EU führen, die Opposition will engere Beziehungen zu Russland.
Die Proteste werden von der Bürgerplattform Würde und Gerechtigkeit organisiert, am Wochenende nahmen zwischen 50.000 und 100.000 Menschen daran teil. In einer Erklärung verlangten die Demonstranten auch den Rücktritt der Führung von Zentralbank und Generalstaatsanwaltschaft sowie eine Rückkehr der ehemaligen Sowjetrepublik auf den Weg der europäischen Integration. Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau sagte, Russland beobachte die Ereignisse in dem Land mit rund 3,5 Millionen Einwohnern.
Timoftis Amtszeit endet regulär im kommenden Jahr, der Präsident Moldaus wird vom Parlament gewählt. Die zwischen der Ukraine und Rumänien gelegene Republik Moldau mit ihren 3,5 Millionen Einwohnern zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Die EU und Moldau hatten im Juni 2014 ein Assoziierungsabkommen unterzeichnet, das eine Vertiefung der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit vorsieht.
Assoziierungsabkommen sind Teil der im Jahr 2009 ins Leben gerufenen östlichen EU-Partnerschaft. Russland sieht diese Politik mit Blick auf frühere Sowjetrepubliken jedoch als Bedrohung seiner traditionellen Einflusssphäre.
Kommentare