Aus den Charakteristika der Erkrankung ergeben sich zwei notwendige Konsequenzen. Erstens sollten Reisende, die in den Nahen Osten, speziell nach Saudi-Arabien, kommen, vorsichtig sein. „Direkter Kontakt mit Dromedaren (an der lokalen Bevölkerung beobachtet; Anm.) steigert das Infektionsrisiko auf das 3,7-Fache. Ein Dromedar im Haus oder ums Haus auf das 3,3-Fache. Das Melken von Dromedaren bedeutet das zehnfache Risiko“, betonte die internationale Expertin Maria Van Kerkhove.
„Kamel-Liebe“ von Touristen bedenklich
Somit ist besondere „Kamel-Liebe“ von Touristen bedenklich. Und das von Touristen in der betroffenen Region offenbar praktizierte Trinken von nicht pasteurisierter Kamelmilch ist gefährlich. Darüber hinaus kann das Aufsuchen von Gesundheitseinrichtungen (Spitäler, Ambulanzen etc.; Anm.) in der Region ein Risiko bedeuten. Dessen sollten sich Touristen bewusst sein – nicht nur während der Reise, sondern auch nach der Heimkehr. Bei unklarem Fieber, Influenza-ähnlichen Symptomen, Husten etc., sollte jedenfalls ärztliche Hilfe gesucht und der Arzt über die Reise informiert werden. Umgekehrt müssten auch alle Ärzte in Österreich Patienten, welche sie mit solchen Symptomen aufsuchen, immer nach einer eventuellen „Reisegeschichte“ befragen.
„Die Frage 'Haben Sie jüngst eine Reise unternommen' und die Antwort darauf beanspruchen nicht mehr als fünf Sekunden und schaffen weitestgehend Klarheit“, hieß es bei dem Meeting in Mondorf in Luxemburg. Diese Reiseanamnese kann aber den Ausschlag für eine schnellstmögliche Diagnose potenziell gefährlicher Infektionen und alle notwendigen Behandlungs- und Hygienemaßnahmen bedeuten.
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