Der irische Wetterdienst erwartet Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 150 km/h und warnt vor Lebensgefahr. Die Rede ist vom heftigsten Sturm in dem Land seit 50 Jahren. Die Menschen wurden aufgerufen, in geschlossenen Räumen zu bleiben. Schulen und Behörden blieben geschlossen, Fährverbindungen wurden vorübergehend eingestellt, Gerichtsverhandlungen verschoben. Teile der irischen Armee wurden in Bereitschaft versetzt. Der Flughafen in Dublin teilte mit, Dutzende Flüge seien gestrichen worden.
Schulen bleiben in Irland geschlossen
Auch im britischen Nordirland blieben die Schulen am Montag geschlossen. Der britische Wetterdienst warnte vor umherfliegenden Trümmerteilen. Auch mit Stromausfällen und Überschwemmungen in Küstennähe sei zu rechnen. Starke Winde wurden auch für den Norden und Westen des Vereinigten Königreichs vorausgesagt. Ophelia weckt Erinnerungen an den "Great Storm" (großen Sturm), der am 16. Oktober 1987 über Großbritannien fegte. Das Unwetter kostete 18 Menschen das Leben.
"Ophelia" löst sich vor Norwegen auf
Auf ihrem weiteren Weg nach Südnorwegen findet "Ophelia" dann ungünstige atmosphärische Bedingungen vor, schwächt sich deutlich ab und löst sich schließlich auf bzw. bildet den Randtrog eines Sturmtiefs über Nordwestrussland, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD). Weil sich die Luft gegen den Uhrzeigersinn ins Tief dreht, strömt milde Luft nach Österreich, erklärte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Montag.
Rekordtemperaturen am Festland
Ganz anders sind die Auswirkungen von "Ophelia" hingegen auf dem europäischen Festland sowie in Teilen der Britischen Inseln. Dort werden für Mitte Oktober unter Hoch "Tanja" teils rekordverdächtige Temperaturen von über 25 Grad gemessen. Auf den Kanaren lagen die Höchstwerte am Wochenende sogar bei knapp 40 Grad. "Der Grund ist sehr warme Luft subtropischen Ursprungs, die an der Vorderseite des Sturm bis weit in den Norden gelangt", sagt Manfred Spatzierer vom Wetterdienst UBIMET.
Temperaturen gehen langsam zurück
Im Alpenraum ist der Höhepunkt der Oktoberwärme überschritten, im Wochenverlauf gehen die Temperaturen langsam wieder zurück. Dazu muss man speziell in den Niederungen immer häufiger mit zähem Nebel und Hochnebel rechnen. Außerhalb davon gibt es bei Höchstwerten von 18 bis 22 Grad aber nach wie vor oft strahlenden Sonnenschein. Eine Wetterumstellung hin zu unbeständigerem und kühlerem Herbstwetter zeichnet sich frühesten am Freitag ab, stürmisch wird es aber nicht werden.
(APA/dpa/SALZBURG24)
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