Das größte auf Umweltfaktoren basierende Gesundheitsrisiko ist daher die Luft. Es gebe neue Erkenntnisse dazu, wie stark Herz-Kreislauf- sowie Krebserkrankungen auf verschmutzte Luft zurückzuführen sind, teilte die Organisation mit. Diese seien in die neue Analyse eingeflossen.
Zuvor seien für die Schätzung vor allem Atemwegserkrankungen berücksichtigt worden. "Die häufigsten durch Luftverschmutzung bedingten Todesursachen sind Schlaganfälle und Erkrankungen der Herzkranzgefäße, gefolgt von chronischen Lungenerkrankungen", sagte die zuständige WHO-Direktorin Maria Neira.
Auch verbesserte Messmethoden hätten zu den neuen Daten geführt, hieß es von der WHO weiter. Zudem seien neben urbanen nun auch ländliche Regionen berücksichtigt. Etwa 3,7 Millionen Todesfälle sind demnach auf Smog in der Umwelt, 4,3 Millionen auf verschmutzte Luft in Innenräumen zurückzuführen. Weil zahlreiche Menschen beiden Arten von Luftverschmutzung ausgesetzt seien, ergebe sich eine Gesamtzahl von sieben Millionen.
Am schlimmsten von Luftverschmutzung betroffen sind nach WHO-Angaben die Entwicklungs- und Schwellenländer Südostasiens und der Westpazifik-Region. In China und Indien wurden etwa drei Viertel aller Smog-Todesfälle registriert. In den Industriestaaten Europas führt die WHO 279.000 Todesfälle auf Luftverschmutzung in der Umwelt zurück.
"Die Luftverschmutzung in den Industrieländern war noch vor wenigen Jahrzehnten ein großes Problem und ist durch Maßnahmen drastisch reduziert worden - Maßnahmen, die jetzt im Rest der Welt ergriffen werden müssen", forderte der WHO-Koordinator für öffentliche Gesundheit, Carlos Dora. Dazu gehörten effizientere Technologien bei der Energieerzeugung und im Transport, aber auch die Reduzierung des Energiebedarfs.
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